„Von Rieselfeldern und Affenfelsen“ – Bericht von der Niendorf-Radtour

Zugegeben: Angesichts von drei Tagen Dauerregen und einem wolkenverhangenen Himmel ging am 1. Juli manch‘ banger Blick gen Himmel. Aber pünktlich um 14 Uhr stoppte der Regen und rund 20 wetterfeste NiendorferInnen und SchnelsenerInnen machten sich auf unsere diesjährige Radtour, auf der ich zusammen mit unserem Niendorfer Bezirksabgeordneten Wilfried Mahnke ein wenig zur Geschichte des Stadtteils erzählen konnte, zu aktuellen Entwicklungen und dazu, was wir politisch hier vor Ort bewegen.

Startpunkt war wieder in Niendorf-Nord. Hier haben wir einen langjährigen Entwicklungsprozess hinter uns, bei der die Umsetzung eines Konzeptes für den gesamten Bereich leider daran scheiterte, dass sich nicht alle Grundeigentümer beteiligen wollten. Die umgesetzten Maßnahmen im öffentlichen Raum können sich aber sehen lassen: Neue Bänke, Barrierefreiheit, verbreiterte Fußwege, die Neugestaltung der Grünanlage und der wöchentliche Wochenmarkt haben das Erscheinungsbild wesentlich verbessert. Das haben wir auch wieder bei unserer jährlichen Putzaktion im Niendorfer Norden festgestellt. Mit einer neuen StadtRad-Station und einer neuen Elektro-Tankstelle ist das Mobilitätsangebot verbessert worden. Ein regelmäßig tagender Stadtteil-Beirat kümmert sich um örtliche Themen und stellt über einen Verfügungsfonds auch Mittel für Aktionen wie bspw. das Niendorf-Nord-Fest. Keinen direkten Einfluss haben Beirat und Politik auf die Vermietungssituation und längere Leerstände wie in der Passage am Brunnen. Arbeiten in den Läden deuten aber darauf hin, dass hier hoffentlich bald wieder mit neuen Nutzern zu rechnen ist. Im neuen Gewand präsentiert sich seit Ende Juni die Haspa-Filiale – das neue Filial-Konzept sieht u. a. Nachbarschaftstreffs und die Präsentation von Stadteil-Vereinen vor. Ein Besuch lohnt sich.

Beim Start in Niendorf-Nord 

Los ging es in Richtung der größten Niendorfer Genossenschaftswohnanlage: Am Wagrierweg wohnen über 3.000 Menschen in über 1.000 Wohnungen der Baugenossenschaft Freier Gewerkschafter (BGFG). Die BGFG tut viel für die Umfeldgestaltung und hat hier vor einigen Jahren einen attraktiven Nachbarschaftstreff errichtet. Beliebt ist jedes Jahr das BGFG-Kinder- und Sommerfest mit Niendorfer Einrichtungen – dieses Jahr findet das Fest am 15. Juli statt.

An der Ecke Vielohweg/Wagrierweg machten wir Halt, denn auf der anderen Straßenseite sehen wir Wohnungsbestand einer anderen großen Genossenschaft, der FLUWOG-Genossenschaft, die rd. 1.000 Wohnungen in Niendorf hat: am Vielohweg und auch in dem Gebiet zwischen Quedlinburger Weg und Paul-Sorge-Straße. Auch die Fluwog hat viele vorbildliche Maßnahmen für ihre Mieter umgesetzt, u. a. im Bereich der Gebäudedämmung, die Einrichtung von Nachbarschaftstreffs oder die Errichtung barrierefreier Wohnungen. Jüngst konnten wir uns von den Vorständen der Fluwog über deren Planungen in Niendorf berichten lassen. In einem großen Beteiligungsverfahren hat die Fluwog gerade ihre Niendorfer Mitglieder danach gefragt, welche Vorstellungen und Bedürfnisse sie haben. Insbesondere barrierefreie Wohnungen sind gefragt und die Fluwog plant daher auf einer der überirdischen Garagenflächen am Vielohweg eine sog. Service-Wohnanlage; die Hälfte davon geförderte Wohnungen. Vorgesehen ist zudem ein neues Genossenschaftshaus und eine Tiefgarage.

Vom Vielohweg fuhren wir Richtung Norden auf den Wanderweg. Weiter westlich liegt hier auf Schnelsener Gebiet eine große Freifläche, die begrenzt wird von der Autobahn im Westen, dem Vielohweg im Süden und Grünflächen im Osten. Da man davon ausging, dass die Belegungskapazitäten einiger Friedhöfe im Hamburger Nordwesten bald erschöpft sein würden, plante man hier Ende der 1970er/Anfang der 1980er Jahre einen neuen Friedhof. Diese Planungen werden längst nicht mehr weiterverfolgt. Das Plangebiet unterliegt dem Landschaftsschutz.

Weiter ging es durch den Voßbarg. Die Grünanlage wurde ab 1984 entwickelt. Der Park ist auch eine Ausgleichsfläche für IKEA Schnelsen. Immer wieder gibt es allerdings auch Investoren, die hier gerne bauen würden. Hier befindet sich eine der größten Hundeauslaufflächen (14.500 m²) im Bezirk. Diskussionen gab es immer mal wieder um den Unterstand für Jugendliche und dortigen Vandalismus und Vermüllung. Wir finden es wichtig, dass es diesen Treffpunkt für die Jugend hier weiter gibt, und Bezirksamt und Polizei haben die Situation im Blick.

Über Reinhold-Meyer-Straße und Nordalbingerweg erreichten wir den Grootsee-Park. 1981 eröffnete hier der große Spielplatz am Märkerweg. Der Großteil des Geländes befand sich in Privatbesitz und nur Teilabschnitte konnten zunächst öffentlich gemacht werden. Erst 1990 erfolgte die Fertigstellung des Parks in seiner jetzigen Größe.

Die gegenüber gelegene Sportanlage Sachsenweg entstand ab 1973/1974. Auf Initiative des Vereins folgte dem ersten Grandplatz dann 1975 der Rasenplatz mit 400m-Laufbahn. 1977 erfolgte die offizielle Fertigstellung in seiner jetzigen Größe mit einem Rasen- und zwei Grandplätzen und Umkleiden für rund 6,5 Mio. DM. Hier tragen wir am 2. September auch bereits zum 34. Mal unser beliebtes SPD-Kinderfest aus.

1977 war dann auch die Grundsteinlegung für das NTSV-Clubhaus, das 1978 fertiggestellt wurde und das monatlich Treffpunkt für unsere Mitgliederversammlungen ist.

Hans-Joachim Jürs vor der neuen Unterkunft der NTSV-Laienspielgruppe

Auf der Sportanlage konnten wir das neue Quartier für die NTSV-Laienspieler in Augenschein nehmen, das die Bezirksversammlung mit 40.000 Euro unterstützt hat. Hier kann nun fleißig geprobt werden für die NTSV-Weihnachtsmärchen.

Die Arbeiten zur Erneuerung des Kunstrasenplatzes laufen bereits. 250.000 Euro haben wir über Bürgerschaft und Beirat bereitgestellt und nun kann einer der ältesten Kunstrasenplätze Hamburgs erneuert werden. Die benachbarten Schulen sowie der NTSV mit seinen vielen Mannschaften im Junioren- und Erwachsenenbereich werden als Hauptnutzer von der geplanten Maßnahme profitieren.

Drei Schulen befinden sich am Sachsenweg. Die Grundschule Sachsenweg, die Oberstufe der Stadtteilschule Niendorf und das Gymnasium Ohmoor – mittlerweile eines der größten Gymnasien Hamburgs. Derzeit wird auf dem Gelände eine neue Mensa mit Vitalküche für die Schulen errichtet. Die Eröffnung ist für November 2017 vorgesehen.

Auf den Schulgeländen wurden aus Bezirksmitteln unter anderem der Bewegungsparcours am Gymnasium Ohmoor sowie in diesem Jahr Spielgeräte, Kletterwand und ein neuer Belag für den Bolzplatz finanziert. Am Stadtteilschulen-Standort an der Paul-Sorge-Straße laufen derweil die Modernisierungsarbeiten weiter, für die rund 18 Millionen Euro bereitgestellt werden.

Anschließend ging es auf eine längere Radstrecke ins Landschaftsschutzgebiet Ohmoor. Ab den 1970er Jahren wurden südlich des Swebenweges die ersten Bauprojekte realisiert. Es entstanden die heutigen Siedlungen in den Straßen, die nach germanischen Stämmen benannt sind: Nordalbinger-, Sweben-, Sachsen-, Kelten-, Kassuben-, Warnen-, Brukterer- und Marsenweg. Eine wesentliche Voraussetzung dafür war, dass der hohe Grundwasserspiegel gesenkt wurde. Der Ohmoorgraben Richtung Norden wurde vertieft und 1977 das 12.000 qm große Regenrückhaltebecken errichtet. Nach langjährigen Bemühungen um den Erhalt und die Unterschutzstellung der Restfläche, gelang es, das Ohmoor am 5.5.1987 als Landschaftsschutzgebiet auszuweisen.

Über das Ohmoor fuhren wir an die Tarpenbek ran, die ihren Ursprung in Norderstedt hat, dann Richtung Flughafen Hamburg fließt, den sie zweimal unterquert; in Groß Borstel erhält die Tarpenbek Zufluss durch die Kollau; die Kollau fließt in den Eppendorfer Mühlenteich. Viele Renaturierungsmaßnahmen wurden in den letzten Jahren durchgeführt, die Gewässerstruktur verbessert, Wanderhindernisse für Fische entfernt und die Strukturvielfalt von Gehölzflächen verbessert. In diesem Jahr wird die Umgestaltung zwischen Ostfalenweg und Rahwegteich umgesetzt.

Ein Dauerthema ist natürlich auch der angrenzende innerstädtische Flughafen, und der Fluglärmschutz ist gerade in Niendorf ein wichtiges Thema. Durch eine neue Entgeltordnung am Flughafen seit Juni 2017 soll unser in der Bürgerschaft beschlossener 16-Punkte-Plan umgesetzt werden: „Je später desto teurer“.

Auf dem Flughafen-Gelände ist zum 1. Juli gerade eine größere Parkplatzfläche eingerichtet worden, die von dänischen Urlaubern genutzt wird, die von Hamburg aus ihre Flugreise starten. Der Hintergrund ist nachvollziehbar: Denn früher parkten diese Urlauber während der Ferienzeit dann „wild“ über mehrere Wochen in den Flughafen-nahen Stadtteilen – also auch in Niendorf. Die Zuwegung zum Parkplatz erfolgt allerdings durch das Wohngebiet im Niendorfer Osten und der Flughafen hat offenbar auch erst sehr spät die dortigen AnwohnerInnnen hierüber informiert. Das hätte besser laufen müssen!

Angeregte Diskussionen über Tarpenbek und den Flughafen

Auf dem Gelände der Rahweg-Grünanlage befanden sich bis Ende der 1950er Jahre Rieselfelder, also Anlagen zur Abwasserreinigung. Anschließend wurde hier von 1961-1964 eine Mülldeponie angelegt. Mit der Aufschüttung des Areals entstand der Aussichtsberg, auf dem ab 1974 von einer Elterninitiative erste Spielgeräte aufgestellt wurden. Die Teiche – der heutige „Baggersee“ – entstanden durch den Ausbau der Startbahn 2, da an dieser Stelle Sand entnommen wurde.

Die Flugsicherung stellte später den Antrag, die Teiche zuzuschütten, um die Ansiedlung von Vogelschwärmen zu behindern.

Der Protest der Niendorfer – u. a. waren die Teiche eine beliebte Schlittschuhlauffläche – und eines Anglervereins verhinderten dies. 1975 entstand der Badesee, und das Bezirksamt ließ sogar einen Strand aufschütten. Doch das Hygiene-Institut entdeckte Bakterien, das stehende Gewässer verschmutzte zusehends und mit dem Regenwasser sickerten auch Schadstoffe der abgedeckten Deponie ins Wasser. Der See ist daher nicht mehr fürs Baden freigegeben.

Ab 1967 wurden Kleingärten angelegt und die Grünanlage bis zum Burgunderweg mit der Überführung der ehemaligen Baumschule Sundermann ausgebaut.

Hier wurde auch die unzureichende ÖPNV-Anbindung insbesondere im nördlichen Teil rund um die Straßen Burgunderweg, Teutonenweg und Rahweg und die fehlenden Nahversorgungsmöglichkeiten im Gebiet angesprochen. Die SPD hat hierzu in den letzten Jahren mehrere Initiativen gestartet. Hierzu führten HVV und Behörde im März 2015 aus, dass „entsprechend den geltenden Kriterien zur Erschließung und zu Haltestelleneinzugsbereichen die meisten Siedlungsflächen östlich des Garstedter Wegs durch die dort gelegenen Haltestellen der Buslinie 191 ausreichend erschlossen seien und nur wenige kleine Siedlungsbereiche östlich davon (insbesondere Nienkamp, Engernweg und Brookkampsweg mit Nebenstraßen sowie der Bereich Gotenweg, Bayernweg und Ostfalenweg) außerhalb der Einzugsradien der Haltestellen liegen“ würden.  Die Zahl der Bewohnerinnen und Bewohner in diesen Bereichen und damit auch das Potenzial an Nutzerinnen und Nutzern für Angebote des ÖPNV sei, auch angesichts der dort vorherrschenden Bebauungsdichte, eng begrenzt. Zudem wurde ausgeführt, dass Ausbauzustand, Breite und Beschaffenheit einen Busverkehr nicht zulassen würden und zudem geeignete Wendemöglichkeiten und Haltestellenstandorte (z. B. keine befestigten Nebenflächen) fehlen würden.

Die Eimsbütteler SPD-Fraktion will das Thema erneut aufgreifen.

Über den im letzten Jahr nach langer Bauzeit neu gestalteten Münchhausenweg fuhren wir zur Ecke Garstedter Weg/Schwabenstieg, an der der 1911 errichtete Hof und das Gebäude 28 Eigentumswohnungen weichen. Weiter ging es Richtung Niendorfer Mitte über den im Oktober 2016 hergestellten Sachsenweg.

Auf dem Parkplatz vor dem neuen Aldi-Flagstore am Schippelsweg konnten einige Grunddaten zur Entwicklung des Gewerbegebietes vorgetragen werden: In den 1960er Jahren entstanden erste gewerbliche Bauten am Adlerhorst/Anfang der 1970er Jahre am Krähenweg (1976 Basar – Comte – Pro – Edeka/1977 Trotz); Mitte der 1970er Jahre kamen erste Betriebe am Sperberhorst hinzu. 1974 wurden erste Geschäftsräume und Wohnungen an der Ecke Schippelsweg/Paul-Sorge-Straße bezogen – in Niendorf allen als der „Affenfelsen“ bekannt.

Die SPD hat hier nun die Initiative ergriffen und will prüfen lassen, inwiefern in Gewerbegebieten wie bspw. am Krähenweg Wohnen und Gewerbe zusammengebracht werden können, da hier Versorgungsmöglichkeiten und eine gute öffentliche Anbindung bereits vorhanden sind.

Am Schippelsmoorgraben bogen wir auf den inneren Grünen Ring ein – den „Ohl Dörp Ring“. Das Konzept der Grünen Ringe stammt aus den 1960er Jahren und sieht wohnortnahe Wegeverbindungen zum Erholen und Spazierengehen vor. 2004 haben wir damals im Ortsausschuss die Namensgebung für die Grünen Ringe beschlossen und Teilbereiche bekamen Namen verdienter Niendorfer Bürger: Otto Bierstedt (ehemaliger Ortsamtsleiter), Wilhelm Bürsing (Kommunalpolitiker), John Chretien (Künstler) und Friedel Büscher (langjähriger SPD-Bürgerschaftsabgeordneter).

An der Joachim-Mähl-Straße und der Paul-Sorge-Straße wurde an zwei bedeutende Niendorfer Persönlichkeiten erinnert:

Joachim Mähl wurde 1827 in Niendorf geboren (gest. 1909 in Kiel) und war ein bedeutender plattdeutscher Dichter und Lehrer, der hier an der Niendorfer Dorfschule seinen ersten Unterricht erhielt. Er sollte Theologe werden, aber der Latein-Unterricht beim Niendorfer Pastor verleidete Mähl dieses Vorhaben und er entschloss sich, Lehrer zu werden. Mähl sah es als wichtige Aufgabe an, seine plattdeutschen Leser mit Werken der Weltliteratur vertraut zu machen. Am bekanntesten ist seine Nachdichtung von Goethes „Reineke Fuchs“, er übertrug auch die Bibel ins Plattdeutsche.

Paul Sorge stammte aus Vorpommern (1876-1944) und machte sich 1910 als Gärtnereibetreiber in Niendorf selbständig. Er war sozialdemokratischer Gemeindevertreter und ein bedeutender Gewerkschaftsfunktionär.

An diese Persönlichkeiten erinnern an den Straßenschildern auf Initiative der Bezirksversammlung mittlerweile kleine Hinweistafeln und bei unserer jährlichen Schilderputzaktion gucken wir immer, dass diese Hinweise auch gut zu lesen sind.

Der barrierefreie Umbau des U-Bahnhofes Joachim-Mähl-Straße ist in vollem Gange. Die Fertigstellung ist für 2018 vorgesehen: der Bahnsteig wird erhöht, ein Leitsystem und zwei Aufzüge am südlichen Ende des Bahnsteigs eingebaut.

Der Tibarg gehört hamburgweit zu den attraktivsten Zentren, nicht zuletzt durch die Anstrengungen des BIDs, das wesentlich zur Attraktivitätssteigerung beigetragen hat. Eine hohe Kundenbindung und auch eine große Anziehungskraft für BürgerInnen aus den Nachbarstadtteilen zeichnen das Niendorfer Stadtteilzentrum aus.

Aktuell wird die Neuentwicklung der Tibarg-Mitte – der sog. B-Plan Niendorf 92 – diskutiert. Hier eröffnen sich durch die Aufgabe der Zweigstelle der Anna-Warburg-Schule neue Perspektiven an dieser zentralen Lage für das Stadtteilzentrum: Schulfläche, Marktgelände, Kundenzentrum und die Flächen und Gebäude des ehemaligen Ortsamts sollen überplant werden. Das öffentliche Bebauungsplanverfahren läuft bereits mit einer breiten Öffentlichkeitsbeteiligung. Vorgesehen ist eine Mischung aus Wohnen und Gewerbe, der Erhalt der Marktfläche, die Verlagerung von Parkplätzen in Tiefgaragen.

Weiter eine Herausforderung stellt für viele die Frage dar, was aus dem südlichen Tibarg mittelfristig wird. Hier fehle ein Magnetbetrieb, wie es das Center im Norden darstellt. Obwohl man fast alles auf dem Tibarg finde, wurde sich ein besserer Branchen-Mix, innovativere Geschäfte und auch gerne mehr Gastronomie gewünscht.

Mit einer Eröffnungsfeier wurde am 1. Juli Niendorfs Begegnungszentrum in der alten Schule am Tibarg 34 offiziell eröffnet (hier mein Bericht). Hier wurde ein Ort geschaffen, an dem sich alte und neue Niendorfer kennenlernen, begegnen und austauschen können. Ehrenamtliche der Initiative „Wir für Niendorf“ (WfN) sowie Einrichtungen wie das Niendorfer Haus der Jugend oder First Contact machen hier bereits seit April Angebote. Wir konnten über die Bürgerschaft dafür rund 200.000 Euro bereitstellen.

In diesem Zusammenhang wurde auch noch einmal herausgestellt, welche tolle Arbeit bei der Begleitung der Flüchtlings-Unterkünfte in Niendorf geleistet wurde, insbesondere durch die Initiative „Wir für Niendorf“. Die Erstaufnahme an der Niendorfer Str. wurde mittlerweile wieder aufgelöst; die Unterkunft Tibarg/Paul-Sorge-Str. wurde bis Ende August verlängert und für die BewohnerInnen sollen gute Anschlusslösungen – möglichst in Nachbarstadtteilen – gefunden werden. Die vorübergehend genutzten Tennishallen in der Erstaufnahme Papenreye sind mittlerweile leer und die Menschen dort in Containern untergebracht. Die Erstaufnahme Schmiedekoppel war ursprünglich für 1.800 Menschen konzipiert, wurde aber auf eine Kapazität für 950 Menschen verkleinert.

Viel umgesetzt haben wir im Laufe der letzten Jahre in Zusammenarbeit mit dem Förster und Pro Niendorfer Gehege im Niendorfer Gehege: Ein neuer Aussichtspunkt entstand dort, wo der Sohn des Parkgründers, John Gossler, Chef des Bankhauses Joh. Berenberg Gossler & Co, 1881/82 eine zweite prächtige Villa im Nordteil des Parks errichtet hat. Sie wurde 1938 abgerissen, als die Gefahr bestand, dass sich NS-Gliederungen hier niederlassen würden. Auf dem Spielplatz wurde 2014 ein neuer Unterstand eingeweiht, den wir aus Sondermitteln finanzieren konnten und der in Eigenarbeit der Försterei entstand. 4.000 Euro konnten wir aus Tronc-Mitteln gerade für neue Spielgeräte bereitstellen.

Am Lokstedter Holt haben wir Natur zurückgewonnen. Das Heizungshaus und die Baracken wurden abgebaut, Flächen entsiegelt und ökologisch aufgewertet. Am Damwildgehege entsteht eine neue Aussichtsplattform, für die wir 9.000 Euro über die Bürgerschaft organisieren konnten.
Endlich gibt es auch eine Perspektive für die Mutzenbecher-Villa, die als Bildungsstätte genutzt werden soll und für die Stadt und Verein „Werte e.V.“ einen Vertrag abgeschlossen haben.

Positive Meldungen gibt es auch vom Bondenwald. Nach dem Umbau der Sportanlage 2015 wurde jetzt der erste Spatenstich für das neue Vereinsgebäude für Umkleiden und Verwaltung sowie eine neue Einfeldhalle gegeben, die bis März 2018 realisiert werden sollen. Die Modernisierung des Schwimmbades Bondenwald für rd. 10 Millionen Euro ist mittlerweile abgeschlossen.

Viele Informationen – es gab viel zu sehen und viel zu besprechen im Anschluss an unsere Radtour. Vielen Dank an die TeilnehmerInnen und vielen Dank für die Fotos an Willi Mahnke und Michael Burkard.
Ich freue mich schon auf die Radtour im nächsten Jahr.

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