Wie umgehen mit dem eSport? Erste Expertenanhörung im Sportausschuss

Der Sportausschuss befasste sich gestern schwerpunktmäßig mit dem Thema eSports, ein Bereich, der sich in den letzten Jahren in vielerlei Hinsicht beeindruckend entwickelt hat. Fraktionsübergreifend haben wir uns daher vorgenommen, das Thema aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln zu beleuchten und im Ausschuss mit Expertinnen und Experten aus dem organisierten Sport, aus der Sportwissenschaft, aus Vereinen, aus dem Bereich der Suchtprävention, aber natürlich auch mit VertreterInnen und SportlerInnen aus dem Bereich des eSports selbst zu diskutieren.

Unter anderem ging es dabei gestern um eine der Kernfragen: Handelt es sich bei eSports um einen Sport oder nicht?

Zudem beschäftigten wir uns mit Fragen zu den Verbandsstrukturen und zum Verhältnis der kommerziellen Dimension des eSports auf der einen Seite und dem Anstreben der Gemeinnützigkeit auf der anderen Seite. Die Themen Gewaltspiele, Internetabhängigkeit und die negativen Folgen übermäßigen Computerspielens – insbesondere bei Jugendlichen – wurden in diesem Zusammenhang ebenfalls diskutiert und natürlich auch lizenz- und steuerrechtliche Fragen.

Für die Erörterung all dieser Punkte standen uns die ExpertInnen bei unserer rund dreieinhalbstündigen Sitzung mit ihren Einschätzungen zur Seite:

Oliver Redelfs – Sprecher von gamecityHamburg, dem Branchennetzwerk für die Games-Industrie in der Stadt – gab uns zu Beginn einen umfassenden Einstieg in die Welt des eSports. Vom Deutschen Olympischen Sportbund führte Christian Sachs im Anschluss aus, wie sich der nationale Sportverband mit dem Thema eSports und der Frage einer Anerkennung als Sport befasst. Prof. Dr. Andreas Hebbel-Seeger von der Macromedia Hochschule ist u.a. Experte auf dem Gebiet „digitale Medien im Sport“ und berichtete von bemerkenswerten Studien. Dr. Hans-Jürgen Rumpf von der Lübecker Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie konnte uns als Suchtforscher wichtige Informationen zu den Themen Internetabhängigkeit und Suchtverhalten von Kindern und Jugendlichen liefern. Und schließlich war mit Peter Lemcke jemand bei uns zu Gast, der als Initiator und Organisator der Deutschen Games Schulmeisterschaft schon sehr lange Erfahrungen mit dem eSports und der Nutzung durch junge Menschen macht.

Am Ende der intensiven Diskussionen bleibt festzuhalten, dass die Meinungsbildung zu diesem Thema noch lange nicht abgeschlossen ist, dass eine tiefgehende Auseinandersetzung notwendig ist, um zu einer differenzierten Betrachtung zu kommen und um mit den Akteuren des eSports und den vielen Spielern und Fans vernünftige Rahmenbedingungen und eine gute Perspektive für die Zukunft zu entwickeln.

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