Niendorf soll zwei neue Flüchtlingsunterkünfte bekommen: Am 12. November wurde vom Bezirksamtsleiter im Hauptausschuss angekündigt, dass an der Schmiedekoppel 29 und 30 zwei weitere Einrichtungen entstehen sollen. Die Innenbehörde habe sich hier mit dem privaten Grund-Eigentümer geeinigt. Auf der westlichen Seite seien 800 Plätze geplant, auf der östlichen Seite (hinter dem Mercedes-Gelände) bis zu 1.000 Plätze. Betreiber soll für beide Einrichtungen der ASB werden, der auch schon die Notunterkunft an der Papenreye betreut. Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer berichten immer wieder, wie positiv sich dort die Zusammenarbeit mit dem ASB gestaltet.
Mit der Ankündigung weiterer Unterkünfte bei uns, sind natürlich auch viele Fragen der AnwohnerInnen und der ehrenamtlichen HelferInnen in der Flüchtlingsarbeit verbunden. Der Bezirk will eine Informations-Veranstaltung zu den geplanten Maßnahmen an der Schmiedekoppel – und nachträglich auch zur Papenreye – am 7. Dezember durchführen (Anna-Warburg-Schule, Beginn ist um 18 Uhr). Hier besteht die Möglichkeit, sich zu informieren und Nachbarschaft und Ehrenamtliche dabei zu unterstützen, diese neue Herausforderung gut zu bewältigen.
Mittlerweile ist nun auch die Unterkunft am Tibarg auf dem bisherigen P&R-Parkplatz bezogen worden. Hier wohnen über 90 Personen aus unterschiedlichen Herkunftsländern, die teilweise vorher schon länger in Zentralen Erstaufnahmen oder Notunterkünften gelebt haben. Die Container sind gut ausgestattet mit Kochgelegenheiten und eigenen Bädern. Zusammen mit unserem Bundestagsabgeordneten Niels Annen konnten wir uns am 17. November davon ein Bild machen und uns mit der Unterkunftsleitung austauschen. Rund 20 Kinder wohnen hier, die nun in die umliegenden Kitas und Schulen gehen werden. Beschwerden aus dem Umfeld gab/ gibt es hinsichtlich der Beleuchtung der Unterkunft und aufgrund der aufgestellten Notstromaggregate, die derzeit in Betrieb sind, da eine Trafostation zur Umwandlung erst gegen Ende des Jahres lieferbar ist. Hier hofft man, dass diese Probleme hoffentlich bald der Vergangenheit angehören.
Großes Engagement der Ehrenamtlichen gibt es auch weiterhin bei den Unterkünften in der Niendorfer Strasse und in der Papenreye, u. a. in den Bereichen Sport, Kleiderkammer, Deutschkurse, Kinderangebote, Cafés, interkulturelle Begegnungen, Ausflüge und Begleitung.
Bei unseren SPD-Infoständen versuchen wir weiter, die Situation zu erklären, um Verständnis zu werben – aber natürlich auch die Fragen und Sorgen aufzunehmen. Es gibt nach wie vor viele positive und verständnisvolle Rückmeldungen aus dem Stadtteil und das sollte uns alle motivieren, uns mit „einem langen Atem“ bei diesem so wichtigen Thema weiter zu engagieren.
Wir bemühen uns auch auf vielen Ebenen, der Initiative bei der Suche nach neuen – größeren – Räumlichkeiten für die Kleiderkammer zu helfen, haben hier Staatsräte, Bezirksamtsleiter und Flüchtlingskoordinator eingeschaltet und hoffen, dass es hier möglichst schnell eine Lösung gibt.
Gerade mit Blick auf die anstehende Weihnachtszeit wäre es schön, wenn wir den Menschen, die bei uns im Stadtteil in Unterkünften wohnen, denjenigen, die sich seit Wochen und Monaten mit großer Hingabe um die Flüchtlinge kümmern und natürlich auch denjenigen, die häufig sehr kurzfristig darüber informiert wurden, dass in ihrer Nachbarschaften neue Unterkünfte entstehen, unsere Wertschätzung und Unterstützung zukommen lassen.
Am 5.12. informiert die Initiative „Wir für Niendorf“ im Tibarg-Center über ihre Arbeit, die sich über jede weitere Unterstützung freut: fluechtlingsarbeit@kirche-in-niendorf.de oder unter der Telefonnummer: 040 320 91 868
Ansprechpartnerinnen: Nina Schrader und Maren Gottsmann