Auch dieses Jahr hatten wir wieder einen wunderbaren Ausflug mit unserem SPD-Distrikt: Am 4. November ging es ins Künstlerdorf nach Worpswede nordöstlich von Bremen – mitten im Teufelsmoor gelegen. Nach eineinhalbstündiger Busfahrt an diesem sonnigen November-Samstag wurden wir von den örtlichen GenossInnen der SPD Worpswede im „Haus im Schluh (niederdeutsch für Sumpf)“ – eine umgebaute, ehemalige Moorkate – empfangen.
Hier und auf weiteren Stationen begleitete uns die Geschichte von Heinrich und Martha Vogeler, einer Künstlerfamilie, die in Worpswede seit Ende des 19. Jahrhunderts viele Spuren hinterlassen hat. Zwei Urenkel der Vogeler-Familie, Markus und Frank Schmidt schilderten uns den bewegenden Lebensweg der Eheleute und ihrer Nachfahren (hier nachzulesen). Das „Haus im Schluh“ wurde im Jahr 1920 von Martha Vogeler, nach ihrer Trennung von Heinrich Vogeler, mit dessen finanzieller Hilfe in Stand gesetzt. Heute besteht das Ensemble aus drei reetgedeckten Häusern: dem Wohnhaus Martha Vogelers, einer Handweberei und einer kleinen Gästepension.

Zu besichtigen ist hier auch die Heinrich-Vogeler-Sammlung: Möbel, Gemälde, Radierungen, Porzellan und Hausrat aus dem Barkenhoff, dem ersten Wohnsitz der Familie Vogeler.

Anschließend ging es ins Worpsweder Zentrum zur Bergstraße und hier zum Backsteinensemble mit dem Café Worpswede, einem expressionistischen Bau, am Fuße des Weyerbergs gelegen. Bis in die 1970er Jahre war dem Café ein Hotel angeschlossen. Es wird im Volksmund auch „Café Verrückt“ genannt, weil der Architekt, Baumeister und Künstler Bernhard Hoetger anfing, ein Haus ohne vernünftige Bauzeichnungen und ohne rechte Winkel zu bauen – als die Worpsweder das sahen, meinten sie „dei is verrückt, de Kerl“ – und seitdem besteht der Spitzname.

Unser Mittagsessen gab es mit direktem Blick auf Hamme und Teufelsmoor – eine beeindruckende Kulisse. Hier wurde mit den örtlichen GenossInnen natürlich auch noch einmal ein Blick auf die zurückliegenden Wahlen geworfen und Erfahrungen ausgetauscht.



Weiter ging es zum Barkenhoff (Plattdeutsch für ‚Birkenhof‘). Diesen ehemaligen Worpsweder Bauernhof hatte Heinrich Vogeler 1895 erworben und zu einem beeindruckenden Jugendstil-Gebäude umgebaut. Hier bildete sich der Mittelpunkt der Worpsweder Künstlerbewegung.


Nach dem Ersten Weltkrieg diente der Barkenhoff auf Initiative Vogelers als Kommune und Arbeitsschule und anschließend als ein Kinderheim der Roten Hilfe. 1932 wurde der Barkenhoff verkauft. Nach zunehmenden Verfall wurde der Hof durch die öffentliche Hand in den Jahren 2003/2004 grundlegend renoviert. Hier findet sich nun ein Museum, das einen Besuch lohnt.
Ein toller Tag, mit vielen neuen Eindrücken.
Herzlichen Dank an Gesa Wetegrove, Frank Schmidt, Andreas Uphoff und Markus Schmidt sowie an Heinz Dreyer für die erneut perfekte Organisation der Ausfahrt!