In der aktuellen Sitzung des Umweltausschusses war der 6. Bericht über die Tätigkeit des Naturschutzrates das Schwerpunktthema.
Seit 1982 besteht der ehrenamtliche, unabhängige, sachverständige Naturschutzrat – bei der für die Umwelt zuständigen Behörde.
Das Gremium des Naturschutzrates besteht aus diversen Sachverständigen aus vielen Fachgebieten, welche die Interessen des Naturschutzes und der Landschaftspflege in der Öffentlichkeit fördern und der zuständigen Behörde Vorschläge und Anregungen über Belange des Naturschutzes und der Landschaftspflege unterbreiten und sie beraten soll. Die Sachverständigen werden jeweils für drei Jahre vom Senat berufen.
Der Naturschutzrat legt seit 2015 über seine Tätigkeit alle zwei Jahre dem Senat einen Bericht vor, der aber weder mit dem Senat noch den zuständigen Fachbehörden abzustimmen ist. Und daraufhin wird dann der Bericht der Bürgerschaft vorgelegt, die davon Kenntnis nehmen muss.
Nun also wurde der 6. Bericht vorgestellt, über den Zeitraum April 2023 bis März 2025, u. a. ging es dabei um die Situation von Mooren und Torfböden, wild gewachsenen Wäldern und den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen in Hamburg.
Hier geht es zum Bericht des Naturschutzrates.
Und auch bei dieser Ausschuss-Sitzung hat unser derzeitiger Schul-Praktikant Max interessiert zugeschaut – hier sein Bericht:
„Persönlich war ich ziemlich gespannt, was mich im Umweltausschuss erwarten würde. Umwelt- bzw. Klimaschutz sind Themen, die mich vor allem als Teenager noch lange begleiten werden. Deshalb hatte ich große Erwartungen daran, wie unsere Abgeordneten dieses Thema behandeln.
Als erster Tagesordnungspunkt wurde ein Antrag des Senats zur Änderung der Flächennutzungsplans und Landschaftsprogamms im Bezug zur „Mischnutzung nördlich der Sülldorfer Landstraße in Sülldorf“ vorgebracht. Die Argumente der Zweiten Bürgermeisterin Katharina Fegebank beruhten auf der Schaffung neuer Grünflächen und damit verbundenen Verbesserung der Lebensqualität. Dies führte schließlich dazu, dass der Antrag fast einstimmig angenommen wurde.
Danach ging es weiter mit einer Nachbewilligung für den Doppelhaushalt 2025/2026. Hierbei stand vor allem der Hochwasserschutz im Mittelpunkt, dabei soll ein dieselbetriebenes Boot durch ein neues, klimafreundliches Elektroboot mit Ladestation ersetzt werden. Besonders fiel mir hier auf, wie viele detaillierte Nachfragen gestellt wurden, wodurch man das Interesse und Engagement der Abgeordneten deutlich merkte. Auch diesem Antrag wurde fast einstimmig zugestimmt.
Als letzter und größter Tagesordnungspunkt berichtete der Naturschutzrat. In diesem Zusammenhang bemängelte er insbesondere beim Bau der A26 die Freilegung von zahlreichen Torfböden. Torfböden sind dabei feuchte, nährstoffreiche Böden, die über Jahrtausende aus abgestorbenen Pflanzenresten in Mooren entstanden sind. Sie speichern große Mengen an Kohlenstoff und sind daher wichtig für den Klimaschutz, setzen jedoch beim Austrocknen oder Abbau viel CO₂ frei.
Die Stadt setzt zu deren Sicherung auf ein neues Konzept, bei dem die Studienlage bislang sehr gering ausfällt, weshalb die Vertreter des Rates es auch als „Experiment“ bezeichneten.
Außerdem wurde der Ausbau von Photovoltaik (PV) thematisiert. Dabei kam u. a. die Rückfrage auf, ob durch die zunehmende private Einspeisung von Solarstrom es zu einem Blackout kommen könnte. Diese Sorge wurde jedoch schnell aufgeklärt, da das Stromnetz technisch so ausgelegt ist, dass solche Einspeisungen stabil ausgeglichen werden können.
Insgesamt fiel mir auch hier wieder die Leidenschaft vieler Abgeordneter auf, die teilweise wirklich sehr engagiert sich für ihre Themen einsetzen.
Abschließend möchte ich erwähnen, dass ich es merkwürdig fand, dass die AfD in allen Anträgen als einzige Fraktion dagegen stimmte.“