Im gestrigen Umweltausschuss gab es Beratungen zu zwei wichtigen Themen – der kommunalen Wärmeplanung und dem Sauberkeitsmonitoring.
Die kommunale Wärmeplanung muss laut Bundesgesetz bis Mitte 2026 beschlossen werden, Hamburg hat sich bereits auf den Weg zu einer nachhaltigen Wärmeversorgung gemacht – und deshalb ging es in der Sitzung zunächst um den Sachstand der Planung, um eine Bestands- und Potentialanalyse, vorgestellt von der Umweltbehörde (BUKEA).
Ein erster wichtiger Schritt wurde im April dieses Jahres abgeschlossen: die sogenannte Eignungsprüfung. Diese zeigt Gebiete, die auch in Zukunft individuelle Heizlösungen wie Wärmepumpen benötigen. Wasserstoff- und Wärmenetze sind an diesen Standorten keine verlässliche Option, da sie voraussichtlich nicht realisiert werden könnenFormularbeginn
im Internet können die Ergebnisse der Eignungsprüfung eingesehen werden. Die Karte zeigt, wo sich voraussichtliche Gebiete für eine dezentrale Wärmeversorgung befinden. In diesen Gebieten ist es eher unwahrscheinlich, dass ein Fernwärmenetz oder Wasserstoffnetz verfügbar sein werden. Das bedeutet, hier wird jedes Gebäude mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in Zukunft selbst mit Wärme, z.B. mittels Wärmepumpe, versorgt werden müssen.
Mit der interaktiven Karte kann man schnell und einfach prüfen, ob ein Wohnhaus in einem solchen Gebiet liegt – hier: Karte Eignungsprüfung
Weitere Informationen zur Eignungsprüfung gibt es in den FAQs und auf der Webseite.
Des Weiteren wurde nun ein Wärmepumpenpotenzialkarte online gestellt. Sie zeigt auf, ob an einem Standort theoretisch Potenzial für eine Wärmeversorgung mit einer Wärmepumpe besteht: Wärmepumpenpotenzialkarte
Weitere Informationen zur finden man auch hier in den FAQs.
Auch eine Online-Wärmenetzeignungskarte gibt es jetzt, diese Karte zeigt eine vorläufige Auskunft über Wärmenetzverdichtung und -erweiterung sowie einen möglichen Wärmenetzneubau.
Hier ist die Wärmenetzeignungskarte zu finden, auch hier gibt es FAQs.
Zum Potenzial für Wärmepumpen konnte die BUKEA berichten, dass theoretisch 75 Prozent aller Gebäude in Hamburg über Luft-Wärmepumpen versorgt werden, alleine schon, wenn sie nicht saniert werden – mit Sanierung hingegen würde dieser Anteil nochmals deutlich steigen.
Wir hatten uns ja in Hamburg in Absprache mit allen Akteuren, in der Wirtschaft, als auch mit Umweltverbänden, auf einen sehr ambitionierten Klimaplan geeignet, um spätestens 2045 in Hamburg klimaneutral zu sein und ein entsprechendes Klimaschutzgesetz auf den Weg gebracht – das beinhaltete natürlich auch die Wärmeplanung.
Durch den Volksentscheid und die Festlegung auf 2040 muss die bisherige Planung überarbeitet werden. Die bisherigen Szenarien der BUKEA sehen daher so aus, dass ab jetzt in jedem Jahr in unserer Stadt mehr als 10.000 Wärmepumpen installiert werden müssten, um jährlich ca. 1.500 Gebäude zu versorgen.
Das zweites Thema der Sitzung war dann die Sauberkeitssituation in Hamburg, der Senat hatte den aktuellen Erfahrungsbericht zum Sauberkeitsmonitoring „Hamburg – gepflegt und grün“ für das Jahr 2024 am 7. Oktober dieses Jahres veröffentlicht.
Der Bericht zeigt, wie die Stadtreinigung Hamburg (SRH) im vergangenen Jahr auch unter besonderen Herausforderungen ein hohes Sauberkeitsniveau im öffentlichen Raum gesichert hat.
Im vergangenen Jahr war die SRH mit einer Vielzahl von Großveranstaltungen – darunter die Fußball-Europameisterschaft, der Hafengeburtstag und der Schlagermove – sowie einer Rekordzahl an Übernachtungen und einem außergewöhnlich warmen Jahr konfrontiert.
Die intensive Nutzung von Grünanlagen, Spielplätzen und des Elbstrandes, steigende Mengen an Verpackungsmüll und ein erhöhtes Engagement von Bürgerinnen und Bürgern bei Verschmutzungsmeldungen über die SRH-App, stellten die Stadtreinigung vor große Herausforderungen, die laut Bericht mit flexiblen Einsatzkonzepten und gezielten Maßnahmen erfolgreich bewältigt wurden.
Im Vergleich zu 2023 zeigt das Sauberkeitsmonitoring 2024 eine insgesamt positive Entwicklung: Verbesserungen konnten insbesondere bei der Reinigung der Fahrbahnen, der Gehwege, des Straßenbegleitgrüns und des Elbstrandes erzielt werden.
Dagegen gab es in einigen Bereichen Rückgänge: Die Sauberkeitswerte für Depotcontainerstandplätze veränderten sich von 10,3 auf 10,7, und auch die Sauberkeitswerte für Parkanlagen und Spielplätze in den öffentlichen Grün- und Erholungsanlagen konnten die Werte des Vorjahres nicht ganz halten – und verschlechtern sich von 6,9 auf 7,0 beziehungsweise von 5,9 auf 6,4, bleiben aber auf sehr hohem Niveau.
Gesprochen wurde im Ausschuss aber auch über eine deutliche Erhöhung der Strafen: Das Wegspucken von Kaugummis sowie das Liegenlassen von Hundekot wird nunmehr mit einem Verwarngeld von 55 Euro statt bisher mindestens 20 Euro geahndet. Darüber hinaus wird der Regelsatz für das Wegwerfen von Zigarettenkippen – allein 8.000 geahndete Fälle pro Jahr – von 40 auf 100 Euro steigen. Auch die Bußgelder für das illegale Entsorgen von Sperrmüll, Hausrat oder Fahrzeugteilen sollen künftig verdoppelt werden, um die Sauberkeit in der Stadt nachhaltig zu verbessern.
Es zeigte sich auch einmal mehr, wie wichtig die Arbeit der sogenannten „WasteWatcher+“ für unsere Stadt ist. 35 Mitarbeitende der SRH sind täglich im Stadtgebiet unterwegs, um Sauberkeitsverstöße zu verhindern und zu ahnden. 2024 wurden 12.110 Verwarnungen und Bußgeldbescheide erlassen, insgesamt 540.064 Euro eingenommen. Die meisten Verfahren betreffen Littering und wilde Müllablagerungen, insbesondere an Depotcontainerstandplätzen.
Die WasteWatcher+ beraten aber auch Bürgerinnen und Bürger, die Aktionsreihe „Clean Schnack“ hat sich als erfolgreiches Format etabliert: An 30 Aktionstagen wurden rund 1.700 Personen in Parks und Grünanlagen direkt angesprochen und für einen verantwortungsvollen Umgang mit Abfall sensibilisiert.
Die Arbeit der WasteWatcher+ bleibt also ein zentraler Erfolgsfaktor für die Sauberkeit in der Stadt, und daher plant der Senat auch, das Konzept weiterzuentwickeln und um fünf weitere Teams zu erweitern. Dies wird insbesondere zur Verbesserung der Sauberkeit in Grünanlagen und auf Spielplätzen während der Sommermonate beitragen.
Auch die Zusammenarbeit mit Polizei und Bezirksämtern soll nach dem Vorbild der Quattro-Streifen am Hauptbahnhof intensiviert werden.
Im Grunde aber sind alle Bürgerinnen und Bürger in Hamburg für eine saubere Stadt mitverantwortlich, nicht nur, indem sie persönlich auf Sauberkeit im öffentlichen Raum achten, sondern auch, indem sie verschmutzte Flächen melden.
Das geht ganz einfach mit der Hotline „Saubere Stadt“, die Meldungen über Verschmutzungen entgegennimmt und sich anschließend darum kümmert.
Unter der Telefonnummer 040 2576-1111 können verunreinigte Flächen, überfüllte Papierkörbe, sowie illegale Abfallablagerungen im Straßenraum in Hamburg gemeldet werden.
Dies ist natürlich auch online oder in der SRH-App möglich.