Das Gelände des ehemaligen KZ Neuengamme ist gerade an solch grauen, nasskalten Dezembertagen besonders bedrückend.
Über 42.000 Menschen kamen im Hauptlager, in den Außenlagern, bei Todesmärschen und bei dem Bombardement von Schiffen in der Lübecker Bucht ums Leben.
Als Jugendlicher mit unseren Großeltern, die die KZs Neuengamme, Sachsenhausen und Ravensbrück überlebten, konnte ich die Entwicklung der Gedenkstätte miterleben, und später während meines Geschichtsstudiums habe ich mich damit weiterhin sehr intensiv beschäftigt.
Über Jahrzehnte wurde verhindert, dass hier eln richtiger Erinnerungs- und Lernort entstehen konnte. Erst zum 60. Jahrestag der Befreiung im Mai 2005 wurde die neue Gedenkstätte eröffnet.
In einem ehemaligen Häftlingsblock hinter dem rekonstruierten Appellplatz befindet sich hier die Hauptausstellung, die die in Neuengamme verübten Verbrechen und das Leiden der Häftlinge in den Jahren von 1938 bis 1945 dokumentiert.
Hier und im Archiv, das ich heute besucht habe, befinden sich auch viele Dokumente und Berichte unseres Opas Herbert Schemmel, der von der SS als Häftlings-Lagerschreiber eingesetzt wurde und daher nach dem Krieg einer der wichtigsten Zeugen für die im KZ Neuengamme verübten Verbrechen war.
Niemals vergessen!