Flüchtlingssituation im Fokus: Diskussion mit Staatsrat Pörksen bei der SPD Niendorf

Die Flüchtlingssituation beschäftigt uns derzeit auf allen Ebenen. Auch bei der heutigen Versammlung der SPD Niendorf stand das Thema im Fokus. Mit dem Staatsrat der Sozialbehörde, Jan Pörksen, war ein kompetenter Referent zu uns gekommen, dessen Behörde in Hamburg u.a. für die Flüchtlingsfolgeunterkünfte und die Intgerationsmaßnahmen zuständig ist.

Neben Staatsrat Pörksen waren auch VertreterInnen der örtlichen Flüchtlingsinitiative „Wir für Niendorf“ unserer Einladung gefolgt, berichteten von den aktuellen Situationen in und rund um die Niendorfer Einrichtungen sowie von den Erwartungen der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer.

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Angeregte Diskussion zur Flüchtlingspolitik mit Staatsrat Jan Pörksen (Foto: D. Dahlke)

Doch zunächst schilderte Pörksen seine Eindrücke von einer Reise nach Jordanien, die er Ende 2015 mit Bischöfin Kirsten Fehrs und unserem Bundestagsabgeordneten Niels Annen unternommen hatte. Dabei wurde das Flüchtlingscamp Zaatari besucht, ein Flüchtlingslager im Norden Jordaniens – mit rund 80.000 BewohnerInnen mittlerweile die viertgrößte Stadt im Land.

Pörksen berichtete von der Organisation des Camps und den Gesprächen mit Vertretern der internationalen Hilfsorganisationen, die hier tätig sind. Verantwortlich ist das UNHCR – das Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen. Allein 500.000 Dollar betragen die Kosten des Camps pro Tag. Staatsrat Pörksen stellte dar, dass die Unterfinanzierung der UN-Hilfs- und Ernährungsprogramme einer der wesentlichen Gründe war, dass viele syrische Flüchtlinge nicht dort blieben und den risikoreichen Weg nach Europa antraten.

Besonders eindrücklich schilderte er den Besuch einer Flüchtlingsfamilie in Amman, die dort ohne Besitztümer und Perspektiven in einem Kellerraum leben muss. Nach solchen Besuchen und mit diesen Eindrücken ginge man mit sehr viel Demut an die vor uns liegenden Aufgaben.

Ohne Zweifel sei auch die Hamburger Situation in den letzten Monaten besonders schwierig gewesen. In kürzester Zeit mussten Unterkünfte bereitgestellt werden, um Menschen vor der Obdachlosigkeit zu bewahren. Ziel sei es nun, „vor die Lage zu kommen“ und vernünftige und ausreichende Unterbringungsplätze anzubieten. Dazu sei Hamburg gesetzlich aber auch moralisch verpflichtet. Nach wie vor seien 7.000 Flüchtlinge in Hallen untergebracht und der Anspruch der Stadt sei es, Unterkünfte anzubieten, die ein Ankommen in der Stadt und eine vernünftige Integration ermöglichen.

Weitere Themen in der abendfüllenden Diskussion waren bspw. der Umgang mit der Volksinitiative, Fragen zur Beschulung und Kinderbetreuung für Flüchtlinge und die Ballung von Unterkünften in verschiedenen Bereichen der Stadt.

Ein kurzweiliger Abend mit vielen Informationen und wieder einmal der Erkenntnis, dass es gerade bei diesem komplexen Thema wichtig ist, sich mit allen Entwicklungen, Fragen und Erfordernissen vertraut zu machen. Vielen Dank an Staatsrat Pörksen für den Besuch und den offenen Austausch!

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