Sportsenator Andy Grote gab gestern beim vierten Hamburger Sportkonvent im Haus des Sports ein klares Bekenntnis für die Sportlandschaft in Hamburg ab. Auch nach der gescheiterten Olympia-Bewerbung habe der Sport in der Stadt einen Stellenwert wie nie zuvor und es gelte nun, den Blick gemeinsam nach vorne zu richten. Mit einem Masterplan „Active City“ will die Stadt die positiven Impulse und Konzepte, die es in der Olympia-Bewerbung für den Sport gegeben hat, aufgreifen und bis zu 30 Vorhaben umsetzen. Das Gesamtkonzept wird demnächst im Senat abgestimmt und Umsetzungsperspektiven für die Projekte entwickelt.
Grundlage aller Bemühungen sei weiterhin die 2011 mit allen Akteuren entwickelte Dekadenstrategie, bei deren Umsetzung wir nun in die „zweite Halbzeit“ gehen.
Grote betonte zwei Handlungsstränge, an denen sich die sportpolitische Ausrichtung orientieren soll: Zum einen die Weiterentwicklung Hamburgs als „Aktive Stadt“, in der die sportliche Infrastruktur und die Sportbedingungen im öffentlichen Raum weiter verbessert werden sollen; zum anderen die Stärkung der gesellschaftlichen Bedeutung des Sports, der durch seine Integrationskraft viele Menschen Anschluss bietet und verbindet, die wir sonst kaum erreichen.
Natürlich spielte auch die Frage der Finanzierung der Vorhaben und Konzepte eine Rolle. Grote betonte, dass auch bei engen Haushaltsvorgaben das Niveau der Sportförderung weiter gehalten werden und an einigen Stellen ausgebaut werden solle. Optimistisch sei man auch, die Sportstättensanierung den Anforderungen entsprechend weiterfinanzieren zu können.
Zudem sollen Vereine und Verbände weiterhin bei ihren wichtigen Aufgaben – die sie insbesondere bei der Integration von Flüchtlingen leisten – unterstützt werden.
Grote verwiese auch darauf, was in den letzten Jahren bereits alles an Investitionen für die Sportlandschaft umgesetzt wurde. Und die Zahlen sind auch ein Zeichen, dass wir die Dekadenstrategie auch finanziell entsprechend begleiten. 140 Millionen Euro wurden seit 2011 für die Sanierung von Schulsporthallen aufgewendet; bis 2019 sollen 130 weitere Millionen investiert werden. Die bezirklichen Sportanlagen wurden mit rund 40 Millionen saniert und auch für die vereinseigenen Anlagen ca. 10 Millionen ausgegeben. Diese Programme sollen auch künftig fortgesetzt werden, denn attraktive (und in der Unterhaltung günstigere) Sportstätten führen auch zu mehr Sportlerinnen und Sportlern in den Vereinen.
Im Laufe der Veranstaltung zogen auch die Mitglieder der Zukunftskommission Sport und HSB-Präsident Eddy Mantell eine Zwischenbilanz der Dekadenstrategie und skizzierten Themenfelder und konkrete Ziele, die es nun anzugehen gilt.
Herausgehoben wurden aus der Dekadenstrategie folgende Ziele, die es anzugehen gilt:
- Jedes Kind soll bis Ende der vierten Klasse schwimmen können
- Jeder Hamburger Bezirk soll eine barrierefreie Sporthalle erhalten
- Kostenfreie Sportangebote für Flüchtlinge in der Stadt
- Möglichst jedes Jahr soll in der Hansestadt eine internationale Meisterschaft in olympischen oder paralympischen Sportarten ausgetragen werden
- Möglichst 20 Hamburger Medaillengewinner bei Olympia 2020
Hier finden Sie den 4. Hamburger Sportbericht und die kommentierte Dekadenstrategie.