„Mehr Zuversicht wagen“ – Kultursenator Carsten Brosda zu Gast in Niendorf

Einmal mehr war unser Kultursenator Carsten Brosda gestern Abend in Niendorf zu Gast, diesmal im Gemeindesaal der Verheißungskirche. Bei der gut besuchten Veranstaltung stellte er zunächst sein aktuelles Buch „Mehr Zuversicht wagen“ vor.

Wie auch in seinem Buch erzählte Carsten Brosda dabei humorvoll und selbstironisch über seine Kindheit im Ruhrgebiet, seinen Werdegang zunächst als Journalist, dann als Redenschreiber für die SPD und schließlich das eher zufällige Erreichen seiner heutigen politischen Position in Hamburg. Zunächst war er hier Staatsrat in der Kulturbehörde und wurde dann später durch den traurigen Krebstod der damaligen Kultursenatorin Barbara Kisseler im Oktober 2016 ihr Nachfolger.

Sehr schön war seine Anekdote, warum er erst ziemlich spät, nämlich als 30jähriger, in unsere Partei eintrat. Zwar war er damals schon länger für die SPD tätig, aber eben noch kein Mitglied – 2004 unterstützte er dann als Pressesprecher Gesine Schwans Kandidatur für das Amt der Bundespräsidentin. Aber als die erfuhr, dass er parteilos war, zog sie einmal ganz kurz eine Augenbraue hoch, mehr nicht, kein Wort. Das reichte dann aber aus , so Carsten Brosda schmunzelnd, dass er noch am selben Abend das Beitrittsformular ausfüllte und unterschrieb.

Inhaltlich brachte er seinen Werdegang aber auch mit gesellschaftlichen und politischen Fragen der Gegenwart und der Zukunft in Zusammenhang. Immer wieder kehrte er dabei auf seine Hauptthese zurück: Die Gesellschaft brauche mehr als nur eine pragmatische Politik, sondern auch kraftvolle, mitreißende Geschichten, um Menschen zu erreichen – und eine ordentliche Prise gesellschaftlicher Utopien.

Bei den derzeitigen Problemen auf der ganzen Welt, ob es nun die Nahost-Krise, der Ukraine-Krieg, der Rechtspopulismus oder auch der Klimawandel, sei es wichtig, so Brosda, Angstszenarien zu vermeiden und stattdessen konstruktiv und eben zuversichtlich in die Zukunft zu schauen.

Und immer wieder kamen von ihm auch Querverweise auf Musik, Film, Philosophie und Literatur, ein ums andere Mal schüttelte er locker Zitate von Denkern und Literaten wie Max Frisch oder auch Bertold Brecht aus dem Handgelenk. Das alles wirkte aber keineswegs abgehoben, sondern gerade durch seine lockere und humorvolle Art zog Carsten Brosda das Publikum in seinen Bann.

Nach großem Applaus für seinen Vortrag übernahmen unsere beiden Spitzenkandidierenden der SPD für die kommende Bezirkswahl, Ines Schwarzarius und Hadi Mourad, die Moderation. Die beiden gingen u. a. auch der Frage nach, wie Brosdas Annahmen und Erkenntnisse ganz konkret auf lokale Ebenen runterzubrechen sind. Anschließend moderierten sie Fragen aus dem Publikum, die Carsten Brosda auch wieder in einer Mischung aus Ernsthaftigkeit, aber auch einem gewissen Augenzwinkern beantwortete.

Insofern gab es einen verdienten, kräftigen Schlussapplaus – und zudem wurde er noch eine Weile „belagert“, um sich noch weiter auszutauschen und das eine oder andere Buch zu signieren.

Das Fazit: Carsten Brosda ist nicht nur ein hervorragender Kultursenator, der in der ganzen Szene sehr beliebt ist. Wieder einmal hat er auch gezeigt, warum er als moderner Vordenker gilt, nicht nur bei uns in der SPD, sondern in der Politik allgemein. Und letztlich ist eine Veranstaltung mit ihm nicht nur tiefsinnige und ernsthafte Politik, sondern auch anregendes und kurzweiliges Entertainment.

Vielen Dank für das Interesse, an das Büchereck Niendorf Nord für den Verkaufsstand und die Kirchengemeinde Niendorf für den schönen Versammlungsraum.

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