Gute Nachrichten für den angeschlagenen Modekonzern Tom Tailor mit der Firmenzentrale am Garstedter Weg in Niendorf: Die Stadt Hamburg stützt das Unternehmen mit einer Kreditbürgerschaft in Höhe von 37,6 Millionen Euro. Das gab unser Finanzsenator Andreas Dressel diese Woche bekannt.
Das ist ein wichtiger Schritt für die Sicherung von 600 Arbeitsplätzen im Stadtteil und weiteren knapp 200 in ganz Hamburg und Umland. Zudem ist dies auch von großer Bedeutung für das Niendorfer Zentrum mit seinen zahlreichen Geschäften, denn viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Tom Tailor nutzen die vielfältigen Angebote des Tibargs.
Bei der Entscheidung habe die vereinbarte Begrenzung der Managergehälter eine zentrale Rolle gespielt, so der Finanzsenator, das Management müsse über die gesamte Laufzeit der Bürgschaft auf einen signifikanten Teil ihrer Vergütung verzichten.
Insgesamt sicherten Bundesregierung und die Länder Hamburg und Nordrhein-Westfalen der Tom Tailor GmbH eine Bürgschaft in Höhe von 100 Millionen Euro zu. Die gesicherte Finanzierung habe eine Laufzeit bis Ende September 2024.
Für einen anderen wichtigen Teil des Konzerns jedoch gibt es keine Finanzhilfe. Die Bonita GmbH stellte beim Amtsgericht Hamburg einen Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung, der genehmigt wurde.
Tom Tailor hatte Bonita mit zuletzt etwa 700 Verkaufsstellen im Jahr 2012 für mehr als 200 Millionen Euro übernommen – und machte damit ein hohes Verlustgeschäft. Ein Verkauf an eine niederländische Holding scheiterte.
Die Marke Tom Tailor selbst dagegen hielt sich besser in der Branchenkrise, konnte 2019 den Umsatz sogar steigern. Aber das wird wohl wegen der Corona-Krise in diesem Jahr ganz anders aussehen. Das Unternehmen erwartet einen Umsatzrückgang von 25 bis 30 Prozent.