Neue Unterkunft für Geflüchtete an der Oldesloer Straße

Die Unterbringung von Geflüchteten und wohnungslosen Menschen ist nach wie vor eine große Herausforderung in der Stadt und es werden weiterhin Flächen und Gebäude gesucht, die hierfür genutzt
werden können.

Die Sozialbehörde hat Mitte Januar die Bezirkspolitik informiert, dass das ehemalige Select Hotel an der Oldesloer Straße in Schnelsen vom städtischen Unternehmens Fördern & Wohnen (F&W) gekauft wurde und als Unterkunft für Geflüchtete mit bis zu 240 Plätzen genutzt werden soll. Ab 1. April soll es als Interimsstandort für Schutzsuchende aus der Ukraine in Betrieb genommen und dann perspektivisch in eine langfristige öffentlich rechtliche Unterbringung umgewandelt werden. Ein Betreiber für den Standort werde derzeit noch gesucht.

Laut F&W eigne sich das Hotel gut, da hier keine Umbaumaßnahmen erforderlich seien.

Natürlich stellen sich in dem Zusammenhang eine ganze Reihe von Fragen, die uns auch aus Nachbarschaft und Stadtteil erreichen und die wir an die Behörde weitergegeben haben, die postwendend antwortete.

Zum jetzigen Zeitpunkt sind viele Themen noch in Vorbereitung und Abstimmung. So wird die gesetzlich
vorgeschriebene Anhörung der Bezirksversammlung Eimsbüttel zu den Planungen am Standort aktuell seitens der Behörde vorbereitet und gerade mit dem Bezirksamt Eimsbüttel abgestimmt, wie die Information der Anwohnerschaft bzw. des Umfeldes erfolgen soll.

Vorgesehen ist grundsätzlich, dass an dem Standort auch Familien mit Kindern untergebracht werden. Auf unsere Fragen hinsichtlich der geplanten Kinder- und Schulbetreuung hieß es, vorgesehen sei, lokale Kitas im Umfeld der Unterkunftsstandorte für die Aufnahme von Kindern mit Fluchthintergrund zu sensibilisieren. Dazu sollen auch die Kitas im Umfeld der Unterkunft Oldesloer Straße 166 gehören, wenn vor Ort viele Kinder im Kita-Alter untergebracht werden. Das Eltern-Kind-Zentrum in der Brüder Hornemann-Straße soll mit dem Unterbringungsstandort vernetzt werden.

Laut Behörde liegen die Betreuungsquoten für Kinder in Schnelsen im Krippenbereich derzeit mit 52.1 % leicht über dem Hamburger Durchschnitt, im Elementarbereich mit gut 98% fast deckungsgleich. Westlich der A7, also des geplanten Standortes, gibt es ca. 7 weitere Kitas in zumutbarer Entfernung. Östlich der A7 befinden sich 2 weitere Kitas, 19 Minuten mit dem ÖPNV. Vermutlich wird eine der beiden Kitas ihre Kapazitäten 2024 um ca. 40 bis 80 Plätze erweitern. Weitere Neuplanungen liegen bislang nicht vor. Im Sommer 2022 erfolgte eine stichprobenartige Abfrage der Kitas in Schnelsen, dabei gab es partiell sowohl freie Krippen- als auch Elementarplätze.

Für die Beschulung der Jahrgänge 1 und 2 würden umliegende Grundschulen zur Verfügung stehen. Die Grundschulen Moorflagen und Rungwisch kommen für die Beschulung in Internationalen Vorbereitungsklassen in den Jahrgängen 3 und 4 in Betracht und die Beschulung ab Jahrgang 5 erfolge dann ebenfalls wieder im Umfeld der Unterkunft.

Die Etablierung von Deutschsprachkursen in der Unterkunft oder der näheren Umgebung werde bei den anstehenden Planungsschritten schon mitgedacht.

In der Unterkunft sei auf jeden Fall der Einsatz von Personal des Unterkunfts- und Sozialmanagements vorgesehen und soll eine Orientierungsberatung anbieten, dazu gehören dann auch Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter.

Die Einbindung von freiwillig Engagierten ist natürlich auch willkommen. Die Freiwilligenkoordination von F&W können hierzu von Interessierten jetzt schon kontaktiert werden, Räume für die Gestaltung von solchen Angeboten am Standort seien geplant.

Zur Vernetzung mit weiteren Angeboten im Sozialraum konnte die Behörde noch keine konkreten Angaben gemacht werden, da die Belegung frühestens im April beginnt und die Angebote dann
gezielt anhand der Bedarfe der Bewohnerinnen und Bewohner gestaltet werden sollen. Aber wie an allen anderen Standorten von Unterkünften soll es eine Vernetzung mit Angeboten im Sozialraum geben.

Das Bezirksamt Eimsbüttel hat für den Standort weitere Sozialraum-Mittel für geplante Projekte zur Unterstützung Schutzsuchender beantragt.

Bei Fragen, die den Betrieb der Unterkunft betreffen, können sich Anwohnerinnen und Anwohner sowie das Umfeld schon jetzt an f&W über das Kontaktformular auf der Unternehmenswebseite oder an die E-Mailadresse info@foerdernundwohnen.de wenden. Sobald die Unterkunft dann in Betrieb ist, sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort ansprechbar.

Auf unsere Fragen hinsichtlich der Verkehrssicherheit und ob beispielsweise vor der Einrichtung ein provisorischer Fußgängerüberweg eingerichtet werden könnte, konnte zum derzeitigen Zeitpunkt noch
keine Einschätzung gegeben werden.

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