Neues Zuhause für das Forum für Künstlernachlässe in Niendorf

Das Forum für Künstlernachlässe (FKN) bekommt ein neues Zuhause: Auf dem Grundstück des Künstlerhauses Sootbörn in Niendorf entsteht ein Archivgebäude zum Bewahren, Erforschen und Ausstellen von Kunstwerken.

Kultursenator Carsten Brosda, Prof. Dr. Gora Jain (Vorsitzende FKN), Thomas Sello (Vorsitzender Stiftung FKN) und Architekt Andreas Horlitz stellten heute die Arbeit des Forums für Künstlernachlässe und die Pläne für den Neubau vor.

Carsten Brosda hob die wichtige Arbeit des FKN in seinem Grußwort hervor, u. a. sagte er:

„Künstlerische Nachlässe bewahren nicht nur materielle Überreste vergangener Schaffensphasen, sondern sind auch Fenster in frühere Gedankenwelten – wie Tagebucheinträge aus vergangenen Jahren. Durch die Dokumentation dieser Werke wird nicht nur die Kunst bewahrt, sondern auch die Fülle der Erzählungen, die mit ihr verbunden sind. Diese dienen dabei als Spiegel ihrer Zeit und reflektieren einen kulturellen Schatz, der es ermöglicht, Vergangenes besser zu verstehen. Nachlässe sind nicht nur stumme Zeugen, sondern können die Künstlerinnen und Künstler, ihr Schaffen und ihre spezifische Lebensrealität wieder auferstehen lassen.

Das Forum macht die Nachlässe einem größeren Publikum zugänglich. Sein Archiv spielt bei der Bewahrung der Vergangenheit eine zentrale Rolle und bildet die Grundlage für Erinnerung. Die mit dem archivierten Material entwickelten Ausstellungen, Dokumentationen und Chroniken erwecken die Vergangenheit wieder zum Leben.“

Mit dem FKN-Archivbau bekommen wichtige Nachlässe und Objekte der Malerei, Grafik, Bildhauerei, Fotografie, Film, etc. einen tollen Ort für die wissenschaftliche Erforschung der Hamburger Kunst- und Kulturgeschichte.

Nachdem das FKN bereits seit seiner Gründung 2003 als gemeinnütziger Verein mit seiner wegweisenden Arbeit begonnen hat, die in ganz Deutschland Nachahmer gefunden hat, erhält es mit dem Neubau erstmals ein eigenes Gebäude.

Um das Bauvorhaben des Forums am Sootbörn zu unterstützen, wurden auf unserer Initiative Mittel in Höhe von bis zu 800.000 Euro aus dem Sanierungsfonds Hamburg bereitgestellt und auch in der Arbeitsphase konnten wir das Projekt bis hierhin eng begleiten. Der Baustart soll dann in diesem Jahr erfolgen; die Fertigstellung ist für Sommer/Herbst nächsten Jahres geplant.

Und: Am 7. Juni dieses Jahres, ab 17 Uhr, feiert das FKN sein 20jähriges Jubiläum, und zwar nicht nur mit Kunst, sondern auch mit Musik und Theater. Zudem findet gleichzeitig die Eröffnung der nächsten Ausstellung statt – unter dem Motto „Entdeckt und bewahrt II“ werden 60 Exponate gezeigt, die in den vergangenen zuehn Jahren in die Obhut des FKN gegeben wurden.

Hintergrund

Der gemeinnützige Verein FKN wurde im August 2003 gegründet. Der Zweck des eingetragenen Vereins sind die Förderung von Kunst, die Pflege und Erhaltung von Kulturwerten, die Unterstützung von Kunstschaffenden sowie Erben/-innen von Nachlässen in Hamburg. Der Verein wurde von Wissenschaftlern/-innen, Museumsleuten, Künstlern/-innen, Sammlern/-innen, Erben/-innen von Nachlässen und kunstinteressierten Menschen gegründet. Das Ziel des Vereins ist der Erhalt des kulturellen Erbes.

Die zentralen Aufgaben des FKN sind das Bewahren, Erforschen und Präsentieren von Kunstwerken aus Nachlässen sowie eine entsprechende Beratungstätigkeit. Der Verein kooperiert mit Hochschulen und Universitäten. Die Nachlässe werden digital erfasst und zugänglich gemacht. Des Weiteren ist Netzwerkarbeit wesentlich, um die Nachlässe auch andernorts in Ausstellungen einzubringen.

Das FKN vereint mit seinem Aufgabenfeld, künstlerische Nachlässe zu sichern und aufzuarbeiten, die Arbeitsfelder Museum, Archiv, Ausstellungshaus und wissenschaftliche Forschungsstelle. In dieser Komplexität und seiner bisher erreichten Resonanz ist es ein bundesweit beachtetes Projekt, das Vorreitermodell ist und zu vergleichbaren Gründungen in anderen Regionen geführt hat.

Seit 2005 liegt der Vereinssitz im Künstlerhaus Sootbörn, das im Eigentum der Stadt Hamburg ist und in Teilen vom Verein angemietet wurde. In dem Gebäude befinden sich zudem Ateliers sowie ein Ausstellungsraum. Aufgrund der zunehmenden Aufnahme und Bewahrung von Künstlernachlässen sowie der Forschungs- und Ausstellungstätigkeiten hat der Verein 2011 mit den Planungen für eine räumliche Erweiterung am Sootbörn begonnen.

Weitere Infos hier: https://kuenstlernachlaesse.de/

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