Am 20. April 1945 ereignete sich in der Schule am Bullenhuser Damm in Rothenburgsort der grausame Mord an 20 jüdischen Kindern, an denen zuvor von der SS Versuche im KZ Neuengamme vorgenommen worden waren. Neben den Kindern wurden auch noch die Pfleger und sowjetische Kriegsgefangene in dem Schulgebäude erhängt.
Jährlich gibt es an diesem Tag Gedenkveranstaltungen nicht nur am Ort des Verbrechens, sondern auch am Roman-Zeller-Platz in Burgwedel. Straßen und Plätze sind hier nach den Kindern benannt und örtliche Grundschulen, die evangelische Kirchengemeinde Schnelsen, der Arbeitskreis Burgwedel, die Vereinigung „Kinder vom Bullenhuser Damm“, die KZ-Gedenkstätte Neuengamme und auch der Bezirk halten mit ihrer Erinnerungsarbeit das Gedenken an die Kinder wach.
Bei der heutigen Veranstaltung stellten wieder Schülerinnen und Schüler der Grundschulen Anna-Susanna-Stieg, Rönnkamp und Frohmestrasse ihre berührenden Projekte vor, die an die ermordeten Kinder erinnern.
Die Geschichte der Kinder vom Bullenhuser Damm begleitet mich selbst seit langer Zeit und schon als Kind war ich bei Gedenkveranstaltungen in der Schule in Rothenburgsort dabei. Mein Großvater Herbert Schemmel konnte als ehemaliger Häftling des KZ Neuengamme die Aufklärungsarbeit des Journalisten Günther Schwarberg unterstützen, der die Schicksale der Kinder ans Licht brachte und nach dem wir in Burgwedel ebenfalls eine Straße benennen konnten.
Auch Angehörige der ermordeten Kinder hatten den Weg nach Burgwedel gefunden und tauschten sich mit den Schülerinnen und Schülern nach der Gedenkveranstaltung aus.