Völlig unvermittelt wurde Eltern, Kindern und Mitarbeitenden Ende September vom Ev.-Luth. Kita-Werk Hamburg-West/Südholstein mitgeteilt, dass die Regenbogen-Kita am Niendorfer Markplatz zum 31. Dezember 2025 schließen wird.
Die Eltern sehen sich zum Jahresende hin damit konfrontiert, sich auf einmal über einen Kitawechsel und viele weitere Fragen Gedanken machen zu müssen. Für Kinder, die nächstes Jahr bereits in die Vorschule kommen, bedeutet dies, dass sie sich für ein halbes Jahr in einer neuen Kita eingewöhnen müssten.
In Gesprächen mit Eltern, örtlicher Kirchengemeinde habe ich mir Abläufe und Hintergründe schildern lassen und auch Kirchenkreis und Behörde hierzu angeschrieben.
Der Träger nennt in seiner offiziellen Pressemitteilung „eine anhaltende Unterbelegung von zuletzt fast 50 Prozent“ als Hauptgrund, „die zu untragbaren, sechsstelligen Jahresverlusten geführt hat“.
Die Elternschaft hatte aufgrund von Personalausfällen seit längerer Zeit ein tragfähigeres Konzept gefordert – dieses sei auch mehrfach angekündigt worden. Statt eines neuen Konzeptes wurde aber nun nur die Schließung verkündet. Das war natürlich ein schwerer Schlag für die Eltern, die hier vor vollendete Tatsachen gestellt wurden.
Das Kita-Werk hatte mitgeteilt, dass jedem Kind ein Platz in einer der nahegelegenen Kitas bereitgestellt würde. Um die Eingewöhnung zu erleichtern, sollen vertraute Erzieher/innen die Kinder in die neuen Einrichtungen begleiten. Auch für die Mitarbeitenden würde es eine Weiterbeschäftigung innerhalb des Kita-Werks geben.
Elternvertreterin Sophia Klause berichtet im Hamburger Abendblatt (hier), dass sich die Elternschaft vor den Kopf gestoßen fühle: „Auf einem Elternabend am 10. September ging es um die Personalausfälle und wochenlange Notbetreuung. Da war die Aussage ganz klar, dass wir als Eltern durchhalten müssten.“
Zwei Wochen später sei dann die Schließung bekannt gegeben worden. Das machte viele Eltern fassungslos, zumal erst vor vier Wochen die Eingewöhnung mehrerer Kinder begonnen hatte.
Auf einem weiteren Gesprächsabend ist das Kita-Werk nun erneut mit den Eltern ins Gespräch gekommen. Von Seiten der Eltern gab es den nachvollziehbaren Wunsch, ob nicht eine Verlängerung zumindest bis zum Ende des Kita-Jahres möglich sei, damit die Übergänge gut geregelt werden können und für alle Beteiligten der Druck, zum Jahresende bereits einen Kita-Wechsel zu organisieren, herausgenommen werden könne.
Diesem Wunsch wollte das Kita-Werk bisher nicht entsprechen, hat nun aber signalisiert, sich bei einem weiteren Treffen über mögliche Konzepte zur Fortführung des Betriebs erneut mit den Eltern austauschen zu wollen (Stand: 9. Oktober).
Wir werden weiter sehen, dass wir hier eng mit den betroffenen Eltern im Austausch bleiben und unterstützend zur Seite stehen.