Im Sportausschuss haben wir uns heute erneut mit der aktuellen Lage des Hamburger Sports mit Blick auf die Energiepreiskrise befasst.
Nach der schwierigen Corona-Zeit stehen unsere Sportvereine dadurch vor einer weiteren sehr großen Herausforderung. Jetzt legte der Hamburger Sportbund (HSB) vor dem Sportausschuss eine erste Zwischenbilanz der angelaufenen Hilfen der Stadt vor.
Die Datenbasis ist allerdings noch gering. 330 der 790 im HSB organisierten Vereine betreiben eigene Sportanlagen, die meisten mehrere. 873 ihrer Plätze, Hallen, Gymnastikräume, Umkleidekabinen, Clubheime haben Strom-, 714 Gasbedarf, ermittelte der Sportbund. Diese 330 Vereine haben bis zum 30. April 2024, dem Auslaufen der nächsten Heizperiode, Anspruch auf finanzielle Unterstützung.
Die Maßnahmen sind Teil des Notfallfonds Energiekrise, mit dem der Senat 125 Millionen Euro zusätzlich zu den Hilfen des Bundes für unterschiedliche Empfänger ausschüttet. Für den Hamburger Sport stehen neun Millionen bereit.
136 Sportvereine haben sich seit Dezember beim HSB für das Verfahren registriert, 87 haben begonnen, die Anträge auszufüllen, 41 sind im Prozess der Antragsbearbeitung, vielfach fehlen aber noch Angaben. Aktuell bewilligte der HSB 15 Clubs Soforthilfen, leitete städtische Gelder von knapp über 120.000 Euro an die beantragenden Vereine weiter.
Ein Beispiel für die gestiegenen Kosten: Ein Club musste statt rund 24.000 Euro in 2021 nun 95.000 Euro mehr für Gas im Jahr ausgeben. Das ist mit moderat erhöhten Mitgliedsbeiträgen nicht aufzufangen. Dennoch hat bisher kein Hamburger Verein ein Insolvenzverfahren angemeldet, auch zeichnet sich das für die nächsten Monate nicht ab.
Hamburg ist per se ist das einzige Bundesland, das flächendeckend für die Nutzung öffentlicher Sportflächen und Turnhallen weiter keine Gebühren erhebt. Die explodierten Energiekosten werden damit in diesen Einrichtungen komplett von der Stadt übernommen, was im Grunde einem zweiten Hilfsprogramm entspricht. Die Behörde hatte entschieden, die Vereine auch angesichts steigender Energieaufwendungen nicht an den Betriebskosten zu beteiligen. Im Gegenzug gilt der Appell an die Clubs, sparsam mit allen Energieträgern umzugehen.
Insofern wird das das Thema Energiekosten in den nächsten Jahren die Gespräche zwischen HSB und Stadt beherrschen. Im nächsten Jahr läuft der Energiepreisdeckel des Bundes aus, und dann beginnen auch die Verhandlungen des Sportbundes mit der Stadt über den Sportfördervertrag für die Jahre 2025 bis 2028.