„United by football – Vereint im Herzen Europas“ – das war das Motto der diesjährigen Fußball-EM hier bei uns in Deutschland.
Spanien ist verdient Europameister geworden – herzlichen Glückwunsch. Wir haben eine großartige Europameisterschaft mit ausverkauften Stadien, tollen Fanfesten und vielen Begegnungen von Menschen aus ganz Europa erlebt.
Ob eine orangefarbene Menge von links nach rechts hüpfender niederländischer Fans oder die großartigen schottischen Fans, die sogar ihren Müll wieder aufräumten, oder auch Verbrüderungsszenen auf den Straßen – das sind vor allem die Bilder, die aus Deutschland von diesem Turnier um die Welt gegangen sind.
Unser Land präsentierte sich dabei als guter Gastgeber, unser Land zeigte, dass wir solche Sportgroßereignisse organisieren und durchführen können und unser Land zeigte auch, dass wir vielfältig und offen sind.
Und ohne mich in die Riege der Millionen Bundestrainer einreihen zu wollen: Auch unsere Nationalmannschaft, die ja immer sehr im Fokus der Öffentlichkeit steht, hat einen hervorragenden Eindruck hinterlassen: Sympathisch, als Mannschaft auftretend und mit mitreißenden Spielen. Und auch wenn man im Viertelfinale dann mehr als unglücklich ausgeschieden ist, haben Julian Nagelsmann und seine Mannschaft es geschafft, die Menschen im Land positiv zu begeistern.
Und da ist es schon sehr bezeichnend, wem das politisch nicht passt: Thüringens AfD-Chef Björn Höcke äußerte, dass er sich schon seit Jahren „nicht mehr mit unserer Nationalmannschaft identifizieren“ mag und der AfD-Europa-Spitzenkandidat Maximilian Krah beschimpfte die DFB-Elf als „Söldnertruppe“ und „Fremdenlegion“. Das sagt viel über die Geisteshaltung der AfD-Parteifunktionäre aus…
Schauen wir nach Hamburg: Hier wurden fünf Spiele über die Bühne gebracht, und es gilt zunächst, einmal „danke“ zu sagen:
An Polizei, Feuerwehr und vielen Sanitätskräfte für die Begleitung von Spielen und Fanfest, den vielen Beteiligten in den Behörden und vor allem auch den zahlreichen Volunteers – alle haben durch ihren Einsatz an den unterschiedlichsten Stellen entscheidend dazu beigetragen, dass Gäste aus ganz Europa unsere Stadt mit positiven Eindrücken verlassen haben.
Als Sportausschuss der Bürgerschaft haben wir die EM-Vorbereitungen in der Stadt eng und intensiv begleitet, u. a. mit zwei Expertenanhörungen.
Und dabei ist auch sehr deutlich geworden, dass die EM weit über die Durchführung der Spiele in vielen Bereichen positive Wirkung entfaltet.
Die Angebote des Kulturprogramms wurden gut angenommen. Die Fanfest-Organisatoren berichteten davon, wie friedlich alle miteinander feierten und dass Einsätze von Polizei und Sanitätern die Ausnahme blieben. Und auch der Hamburger Fußball-Verband konnte darstellen, dass die EM schon weit im Voraus große Begeisterung entfacht hat, unter anderem bei dem Andrang für die Volunteer-Plätze.
Natürlich läuft bei solchen Großereignissen nicht alles perfekt und es gab auch Vorfälle, wo entsprechend vorgegangen werden musste, natürlich dann, wenn es um nicht hinnehmbare Belastungen für Anwohnende geht. Natürlich müssen Fälle aufgeklärt werden, wo es um die Rekrutierung und Qualifizierung von Sicherheitspersonal und die Einhaltung des Mindestlohnes geht und natürlich ist es nicht hinnehmbar, wenn wir von Sportlern oder Fans rechtsextreme oder verfassungsfeindliche Symbole sehen müssen. Das hat weder in unseren Stadien noch sonstwo etwas zu suchen.
Was es übrigens nicht gab, ist das von der CDU im Vorwege herbeigeredete Verkehrschaos in Hamburg, trotz der nicht zur Verfügung stehenden Parkplätze rund um das Stadion.
Zurück zum Sport, der uns in diesen Wochen wieder gezeigt hat, wie sehr er Menschen verbinden kann – und apropos Sport-Großereignis:
Am 26. Juli beginnen die Olympischen Spiele in Paris und wir drücken fest die Daumen, dass auch hier die sportlichen Ereignisse im Mittelpunkt stehen, unsere Sportlerinnen und Sportler ihre Ziele erreichen und es auch dort ein Sportfest des gelebten friedlichen Miteinanders wird!