Heute wurde im Rathaus von Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit (hier ihre Rede) die Ausstellung „Die Hamburger Curiohaus-Prozesse: NS-Kriegsverbrechen vor britischen Militärgerichten“ eröffnet. Der britische Prozess gegen die Hauptverantwortlichen des KZ Neuengamme war nur einer von insgesamt 190 Prozessen vor britischen Militärgerichten in Hamburg in den Jahren 1945 bis 1949.
Mit der Ausstellung wird ein Überblick über das gesamte Spektrum der britischen Ermittlungen und Prozesse gegeben und auch Erfolge und Versäumnisse der juristischen Aufarbeitung von NS-Verbrechen unter der britischen Besatzung der Hansestadt thematisiert.
Die Prozesse haben auch in meiner Familiengeschichte eine wichtige Rolle gespielt: Mein Großvater – Herbert Schemmel – war als ehemaliger Häftling des KZ Neuengamme Zeuge im ersten Curio-Haus-Prozess, der im Frühjahr 1946 gegen die Hauptverantwortlichen des KZ Neuengamme geführt wurde, ebenso in mehreren Nachfolgeprozessen vor britischen Militärgerichten. Später war er Zeuge in fast allen westdeutschen Ermittlungs- und Gerichtsverfahren, in denen es um die Verbrechen im KZ Neuengamme ging.
Die sehenswerte Ausstellung wird bis zum 12. Februar in der Diele des Hamburger Rathauses gezeigt.