„Die Cap Arcona-Katastrophe in der Lübecker Bucht“ – Besuch auf dem Ehrenfriedhof in Neustadt

Nach langer Zeit war ich heute wieder einmal zu Besuch auf dem „Ehrenfriedhof Cap Arcona“ in Neustadt.

Hier in der Lübecker Bucht ereignete sich in den letzten Kriegstagen des Zweiten Weltkrieges eine der größten Schiffskatastrophen der Geschichte.

Am 3. Mai 1945 versenkten britische Bomber das deutsche Passagierschiff „Cap Arcona“ und den Frachter „Thielbek“, da sie irrtümlich deutsche Truppenverbände und SS-Größen auf den Schiffen vermuteten.

An Bord befanden sich allerdings 7500 KZ-Häftlinge hauptsächlich aus dem KZ Neuengamme, die aus dem leergeräumten Lager hierhergebracht worden waren. SS-Chef Heinrich Himmler hatte befohlen, dass kein KZ-Häftling den Alliierten in die Hände fallen sollte.

Die Weigerung der Kapitäne, keine schwimmenden Konzentrationslager auf ihren Schiffen einrichten zu wollen, wurde mit großem Druck und Gewalt gebrochen. Von der SS wurden alle Fluchtmöglichkeiten deinstalliert und die Rettungsboote blockiert.

Am Nachmittag des 3. Mai begannen die Bombardements über der Ostsee. Die Cap Arcona stand sofort in Flammen und die SS versuchte, die Häftlinge unter Deck zu halten. Die Thielbek sank 20 Minuten nach den Luftangriffen.

Die Wassertemperatur der Ostsee betrug am 3. Mai 1945 nur ca. 8 Grad Celsius und die Untergangsstelle der Cap Arcona befand sich etwa vier Kilometer vom Neustädter Ufer entfernt.

Rund 7000 KZ-Insassen auf der Cap Arcona und der Thielbek verbrannten, ertranken oder wurden erschossen. Rettungsmaßnahmen liefen verspätet an und nur rund 400 Häftlinge überlebten.

Auf dem Ehrenfriedhof sind 621 Opfer der Cap Arcona und der Thielbek bestattet, es ist zudem die zentrale Gedenkstätte für alle Opfer.

Am westlichen Ende des Ehrenfriedhofs befindet sich eine Plattform. Neben zwei Stelen, die die Ereignisse auf der Cap Arcona und der Thielbek schildern, wird hier auch ein Blick auf die Untergangsstelle der Schiffe ermöglicht.

Niemals vergessen!

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