Nun stand allerdings die interessante Vergangenheit des Areals im Vordergrund und in den letzten Wochen konnte ich mich mal wieder als Historiker betätigen und einiges an Informationen zusammentragen. Nicht zuletzt auch durch die Familie Kossmann, die hier über 100 Jahre lebte, bis am 20.12.2017 das Familien-Wohnhaus abbrannte und dadurch auch viele Erinnerungsstücke und Dokumente verloren gingen.
Nachstehend einiges zur Geschichte des Geländes:
Das Niendorfer Ohmoor wies früher zwei größere Teiche aus: Den sogenannten „Lüttsee“ am östlichen Ende der Straße Moordamm und den „Grootsee“ zwischen Märkerweg und Nordalbingerweg. Während der Lüttsee in den 1940er Jahren zugeschüttet wurde, sind Teile des Grootsees in der öffentlichen Grünanlage heute noch vorhanden.
Der Teich bot früher mit seiner schönen Umgebung eine wunderbare Badegelegenheit – insbesondere für Kinder. Die Eigentümer des Geländes – Familie Kossmann – eröffneten hier 1919 das „Moorbad Grootsee“ – für Erwachsene wurden drei weitere Becken ausgehoben. Zudem wurde ein Torfschlammbecken – das eigentliche Moorbad – angelegt.
Bis zu 1.000 Besucherinnen und Besucher soll das Moorbad in besten Tagen pro Tag gehabt haben. Da durch Kultivierungs- und Entwässerungsmaßnahmen der Wasserstand ständig abgesenkt wurde und die Vertiefung der Becken sowie die Errichtung vorgeschriebener Gebäude an der Finanzierung scheiterte, musste das Bad 1960 geschlossen werden.
1980 begannen dann die Planungen für die Anlage eines Kinderspielplatzes auf dem Gelände, der 1981 eingeweiht wurde. Der nächste Teilabschnitt der Grünanlage wurde 1986 fertig gestellt, u.a. mit neu angelegten Verbindungswegen vom Kassubenweg, Nordalbingerweg und Märkerweg. Im 4ha großen Park kamen Liegeplätze, Bänke, Bäume und Spielmöglichkeiten im Laufe der Jahre hinzu.
Am 26.4.1990 wurde das Gelände, das lange Zeit überwiegend in Privatbesitz der Familie Kossmann war, der Öffentlichkeit übergeben. Bis 2017 lebte die Familie Kossmann auf einem kleinen Teilstück im nördlichen Bereich des Grootseeparks. Am 20.12.2017 brannte das über 100 Jahre alte Holzhaus der Familie Kossmann ab.
Alle Angaben nach: Grigat, Horst: Hamburg-Niendorf von der Steinzeit bis zur Gegenwart. Band I und II.
Das Wochenblatt hat unsere Initiative aufgegriffen (hier) und wir hoffen, dass es uns zusammen mit Familie Kossmann, Kommunalpolitik, Verwaltung und örtlichem Geschichtsverein gelingt, die Erinnerungen lebendig zu halten. Unsere Niendorfer Bezirksabgeordneten wollen das Thema nun aufgreifen!