„Erinnern an die Kinder vom Bullenhauser Damm“ – Schülerinnen und Schüler engagiert im Gedenken an den Holocaust

Vor wenigen Tagen wurde ein neues Mahnmal in Erinnerung an die Kinder vom Bullenhuser Damm eingeweiht, und zwar an der Brecht-Schule in St. Georg.

20 jüdische Kinder im Alter zwischen 7 und 12 Jahren sowie auch Pfleger und Kriegsgefangene wurden 1945 in den letzten Kriegstagen von der SS im ehemaligen Schulgebäude am Bullenhuser Damm in Rothenburgsort ermordet, in der Nacht zum 20. auf den 21. April 1945. Zuvor waren im KZ Neuengamme an den Kindern grausame pseudo-medizinische Versuche vorgenommen worden.

In Schnelsen-Burgwedel sind Straßen und Plätze nach den Kindern benannt worden und auf dem Roman-Zeller-Platz veranstalten dort Schülerinnen und Schüler der dortigen Grundschulen Anna-Susanna-Stieg und Rönnkamp jährlich am 20. April eine bewegende Gedenkfeier, an der auch ich regelmäßig teilnehme. Oft sind auch Angehörige der Kinder dabei, Unterstützung kommen zudem von der Evangelische Kirchengemeinde Schnelsen, der Vereinigung Kinder vom Bullenhuser Damm e. V. und die KZ-Gedenkstätte Neuengamme.

Aktuell gibt es nun ein weiteres sehr berührendes Projekt, und zwar an der Brecht-Schule in St. Georg. Dort haben sich Schülerinnen und Schüler selbstständig in ihrer Freizeit, im Rahmen der „AG Vielfalt“, seit zwei Jahren mit den fürchterlichen Vorgängen von damals auseinandergesetzt und ein Mahnmal konzipiert.

Das Mahnmal zeigt Kinderfiguren in lebensgroßen, spielenden Silhouetten, von denen eine mit gesenktem Kopf und im Gegensatz zu den anderen Figuren negativ ausgeschnitten dargestellt ist, als Symbol für die fehlenden und von den Nationalsozialisten ermordeten Kinder. In Zusammenarbeit mit dem Bildhauer Ulf Petersen haben die Schülerinnen und Schüler die Figuren entwickelt, der Bildhauer hat dann daraus ein Mahnmal aus Stahl konzipiert.

Bild: BWFGB

Für die Umsetzung ihrer Idee des Mahnmals wurde den Schülerinnen und Schüler schon im September letzten Jahres in Berlin von der Staatsministerin für Kultur und Medien, Claudia Roth, und Margot Friedländer persönlich der Margot-Friedländer-Preis und knapp 3.000 Euro übergeben, die natürlich in weitere Projekte fließen sollen. Nun fand im Beisein der Hamburger Wissenschaftssenatorin Katarina Fegebank an der Brecht-Schule die feierliche Einweihung des Mahnmals statt, einen Tag vor dem Holocaust-Gedenktag.

Es ist ein tolles Projekt, welches zeigt, dass viele junge Menschen sich mit dem düsteren Kapitel unserer Geschichte auseinandersetzen – um so wichtiger im Zusammenhang mit aktuell immer wieder aufkeimenden rechtsextremen Tendenzen.

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