Sehr gute Nachrichten für Schnelsen: Der Senat hat nun für die Zentren Frohmestraße und Burgwedel ein neues Fördergebiet im Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE) beschlossen. U. a. soll die Frohmestraße als Geschäftsmeile attraktiver gestaltet und der Roman-Zeller-Platz in Burgwedel als Quartiersmittelpunkt aufgewertet werden.
Finanzielle Förderung
Um Frohmestraße und den Roman-Zeller-Platz als Orte für Wohnen, Arbeiten, Wirtschaft und Kultur weiterzuentwickeln, sollen diese im Programm „Lebendige Zentren“ gefördert werden. Dafür stehen nun zunächst Kosten in Höhe von rund 1,8 Millionen Euro fest, von denen rund 1,5 Millionen Euro aus RISE-Mitteln finanziert werden.
Neben RISE steuern auch das Bezirksamt Eimsbüttel und der Europäische Sozialfonds (ESF) Mittel hinzu. Abgedeckt ist dadurch die Beauftragung eines Gebietsentwicklers und erster umsetzungsreifer Projekte. Die Kosten für die Gebietsentwicklung werden erst mit den Planungen einzelner Projekte Jahr für Jahr konkretisiert. Weitere Projekte werden mit der Erstellung des Integrierten Entwicklungskonzepts abgestimmt und bis 2028 durchgeführt.
Entscheidungsprozess
Die Festlegung des Quartiers als RISE-Fördergebiet erfolgte auf Grundlage der Ergebnisse einer Problem- und Potenzialanalyse, die im Auftrag des zuständigen Bezirksamts und in Abstimmung mit der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen durchgeführt wurde. Hier wurden Handlungsbedarfe insbesondere zur Stärkung der beiden Zentrenbereiche Frohmestraße bzw. Roman-Zeller-Platz festgestellt, aber auch Handlungsbedarfe zur Verbesserung des Fuß- und Radwegenetzes sowie der sozialen und freizeitbezogenen Infrastruktur.
Weiteres Vorgehen
Das Bezirksamt Eimsbüttel übernimmt die weitere Koordinierung der Gebietsentwicklung im Fördergebiet. Unterstützung erhält es durch einen externen Gebietsentwickler. Zur Beteiligung und Aktivierung der Bewohnerinnen und Bewohner, der Gewerbetreibenden sowie der Eigentümerinnen und Eigentümer werden ein Stadtteilbüro, ein Beteiligungsgremium und ein Verfügungsfonds eingerichtet.
Die zentralen Geschäftsbereiche Schnelsens werden somit in den kommenden Jahren an Attraktivität gewinnen. Die Frohmestraße als traditionelle Einkaufslage und „Herz von Schnelsen“ soll aufgewertet werden und sich zu einem lebendigen Ortszentrum mit vielfältigen Angeboten entwickeln. Neben der Neugestaltung des Straßenraums soll die gezielte Beratung der lokalen Gewerbetreibenden diesen Prozess unterstützen. Dafür kommt zum Beispiel ein ökonomisches Quartiersmanagement zum Einsatz, das die Wirtschaft vor Ort betreut, und Qualifizierungsmaßnahmen des Europäischen Sozialfonds (ESF). In Burgwedel soll der Roman-Zeller-Platz als Quartiersmittelpunkt mit Aufenthaltsqualität gestärkt und für die Nahversorgung attraktiver werden.
Zentrale Herausforderungen für die Gebietsentwicklung sind
- Die Frohmestraße hat in den vergangenen Jahren an Attraktivität verloren. Ihre Angebote und ihr Erscheinungsbild wirken nicht mehr zeitgemäß. Es fehlt an Aufenthaltsqualität und gastronomischen Anziehungspunkten.
- Der Roman-Zeller-Platz in Burgwedel wird seiner Funktion als Quartiersmittelpunkt nicht mehr gerecht. Die Angebote für die Nahversorgung müssen verbessert werden.
- Straßen und Plätze in Schnelsen dienen überwiegend dem Autoverkehr und besitzen kaum Aufenthaltsqualität. Für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrerinnen und Radfahrer fehlen sichere und attraktive Verbindungen durch das Quartier.
- Auch die soziale Infrastruktur ist verbesserungsbedürftig. Im Bereich der Frohmestraße fehlen Angebote für Familien, Kinder und Jugendliche. In Burgwedel würden neue soziale Treffpunkte helfen, den sozialen Zusammenhalt und die Kommunikation zwischen den Bewohnergruppen zu verbessern.
Ich freue mich sehr, dass wir das nach langer Vorarbeit nun hinbekommen haben. Ein Dank an alle im Bezirk, Fachbehörden, Politik und vor allem im Stadtteil, die auf dem Weg bis hierher unterstützt haben!
Hintergrundinformationen zum Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung
Das Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE) fördert lebendige stabile Quartiere und damit den sozialen Zusammenhalt in der Stadt. Es fasst die Programme der Städtebauförderung unter einem Dach zusammen mit dem Ziel, Quartiere mit besonderem Entwicklungsbedarf städtebaulich aufzuwerten und sozial zu stabilisieren. Die Lebensqualität in den Quartieren wird durch Investitionen in die Bildungsinfrastruktur und soziale Infrastruktur, in das Wohnumfeld, in die Qualifizierung öffentlicher Plätze, Freiflächen und Grünanlagen sowie Stärkung von Versorgungsstrukturen verbessert. In den RISE-Fördergebieten werden Nachverdichtungspotenziale aktiviert, Neubaupotenziale erschlossen und Wohnungsbestände stabilisiert. Damit trägt das Programm auch zur Entlastung des Wohnungsmarkts und zu einer angemessenen Wohnraumversorgung für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen bei. Hamburg umfasst derzeit 27 RISE-Quartiere, die in den verschiedenen Programmen der Bund-Länder-Städtebauförderung gefördert werden. Insgesamt gibt es 33 Fördergebiete, da einige Quartiere in mehreren Programmen der Städtebauförderung festgelegt sind.
Die Fördergebietskarte finden Sie hier: https://www.skyfish.com/p/fhh/1925687.