Noch ganz erschüttert von der enthemmten Gewalt in der Stadt, hieß es am 8. Juli: „Flagge zeigen“. Unter dem Motto „Hamburg zeigt Haltung“ hatte ein breites Bündnis aus Kultur, Sport, Politik, Kirchen und sozialen Initiativen aufgerufen, für unsere demokratischen Werte und Prinzipien zu demonstrieren. Auch aus der Niendorfer SPD waren nach unserem Tibarg-Infostand etliche Mitglieder mit zum Demo-Startpunkt an der St. Katharinen-Kirche aufgebrochen, wo sich ab Mittag dann der Demonstrationszug Richtung Fischmarkt aufmachte. Es war eine bunte und friedliche Demonstration und gerade nach den Ereignissen der vergangenen Tage wichtig, auch andere Signale aus Hamburg zu senden. Aber natürlich lief man die Strecke auch mit bedrückter Stimmung und der Ungewissheit, was noch an Krawallen zu erwarten ist.
Zwei Tage nach dem G20-Gipfel stand ein Termin bei uns in Niendorf an, dessen Umstände wir uns alle anders gewünscht hatten. Bürgermeister Olaf Scholz war auf Einladung unseres Bundestagsabgeordneten Niels Annen in die Kursana gekommen. Die geplante Diskussion zur anstehenden Bundestagswahl trat aber natürlich in den Hintergrund und der Bürgermeister stellte sich den kritischen Fragen, die es nach den schweren Ausschreitungen beim G20-Gipfel gab. Kein leichter Gang und natürlich merkte man auch ihm an, wie sehr ihn die Ereignisse bedrückten. Neben dem tiefen Bedauern und einer ehrlichen Reflektion der Vorkommnisse machte er auch deutlich, welche Konsequenzen in Politik und Gesellschaft nun zu ziehen sind. Dass sich Scholz den über 300 BürgerInnen sofort stellte und ausführlich Rede und Antwort stand, kam bei den BesucherInnen gut an, die ihm am Ende mit einem warmen Applaus auch ein wenig Rückenwind für die schwere Zeit mitgaben. Hier der Bericht der Eimsbütteler Nachrichten zur Veranstaltung und hier die Regierungserklärung des Bürgermeisters, die er einen Tag später in der Bürgerschaft hielt.
In den Wochen vor dem G20-Gipfel standen neben zahlreichen Wahlkreis-Terminen, Bürgerschafts- und Ausschusssitzungen auch wieder viele weitere Termine mit der Partei an, über die ich an dieser Stelle berichten will: Diskussionsabende, Bürgergespräche, Infostände, das Tibarg-Fest und auch gesellige Anlässe:
So konnten wir am 4. Juni bei der SPD Niendorf die Vorstände der Fluwog begrüßen, die uns über genossenschaftlichen Wohnungsbau, die hamburgweiten Projekte der Genossenschaft und die Aktivitäten der Fluwog in Niendorf informierten. Rund 1.000 Wohnungen hat die Fluwog in Niendorf am Vielohweg und zwischen Quedlinburger Weg/Paul-Sorge-Straße und hat hier viele vorbildliche Projekte in den Feldern Gebäudedämmung, barrierefreies Wohnen, Beteiligung der Mitglieder oder Angebote für Senioren umgesetzt. Weitere Service-Wohnungen für ältere Mitglieder sollen in nächster Zeit realisiert werden. Ein Abend, an dem wir viel für die weiteren Diskussionen zum Thema „Wie und wo können wir im Stadtteil bezahlbaren Wohnraum realisieren?“ mitgenommen haben.
Tolle Unterstützung und großes Interesse gab es am 17. Juni bei unserem Stand auf dem Tibarg-Fest, an dem unser Bundestagsabgeordneter Niels Annen vier Stunden allen BürgerInnen Rede und Antwort stand und wir zudem auch wieder viele gute Gespräche mit den Niendorfer Vereinen und Einrichtungen führen konnten. Beworben wurde unsere Veranstaltung mit Niels Annen und Olaf Scholz in der Niendorfer Kursana und wir konnten Spenden für den 3-jährigen autistischen Leon und seinen Assistenz-Hund sammeln und 115,- Euro auf das Spendenkonto überweisen. Vielen Dank an alle SpenderInnen und alle Stand-Helferinnen und -Helfer.
In Schnelsen waren wir ebenfalls im Einsatz und an der Frohmestraße wurde zusammen mit Niels Annen über die aktuellen Themen im Bund und vor Ort diskutiert.
Zu unseren Nachbarn von der SPD Lokstedt ging es dann am 24. Juni zum Grillfest und nach einem ordentlichen Regenguss spielte dort auch das Wetter mit.
Das ist immer eine sehr nette Gelegenheit, sich mit GenossInnen aus anderen SPD-Distrikten auszutauschen und auf den gemeinsamen Wahlkampf einzuschwören und auch einmal ein paar Worte zu wechseln, die nichts mit Politik zu tun haben.
Am 29. Juni mussten wir uns schweren Herzens von Käte Wolf, der „guten Seele unseres Distriktes“ verabschieden, die mit ihrem Mann zu den Kindern in den hohen Norden zieht. Wir haben noch einmal an einem sehr schönen Abend in Erinnerungen geschwelgt, Lieder gesungen und Käte für ihr jahrzehntelanges Engagement hochleben lassen. Viele Jahre hat sie unsere Geburtstagskinder betreut, zu vielen älteren GenossInnen Kontakt gehalten und sich auch um Trauerfälle gekümmert. Unsere Kinderfeste, Ehrungen und viele andere Veranstaltungen sind ohne Käte eigentlich nicht vorstellbar. Herzlichen Dank und alles Gute!
