Seit langer Zeit beschäftigt uns das Thema, wie es mit Eisstadion an der Hagenbeckstraße weitergeht. Initiativen zur Modernisierung der gesamten Sportanlage habe ich noch in der Bezirkspolitik mit auf den Weg bringen können und erfreulicherweise ist die Modernisierung der Sportplätze gut vorangekommen.
Großen Handlungsbedarf gibt es nach wie vor bei dem in die Jahre gekommenen Eisstadion. Zum aktuellen Stand und den weiteren Perspektiven habe ich nun erneut beim Senat nachgefragt.
Einige der Antworten hier im Auszug:
Eine Sanierung der Anlage wäre wirtschaftlich nicht darstellbar, daher wird ein Neubau angestrebt. Die Phase der Projektvorbereitung soll noch dieses Jahr abgeschlossen werden und dann diese nächsten Schritte erfolgen.
Die – sicherlich hohen – Neubaukosten können noch nicht beziffert werden, sollen aber im Rahmen der Projektvorbereitung benannt werden. Eine Finanzierung könnte dann grds. über das Mieter-Vermieter-Modell erfolgen. Weitere Finanzierungbeteiligungen müssen noch geprüft werden.
Wegen einer möglichen Mitnutzung wurde mit bspw. mit dem Curling Club Hamburg e.V. und der Sportwerk Hamburg GmbH gesprochen. Der Curling Club habe schon aus energetischen Gesichtspunkten ein großes Interesse, eine neue Curlinganlage mit dem Neubau einer Eishalle zu verbinden.
Soweit in Kürze – ich würde mich natürlich sehr freuen, wenn wir hier nach langer Vorarbeit demnächst weitere Schritte vorankommen, da das auch für den Eissport in Hamburg ein wichtiges Signal wäre.
Hier weitergehende Informationen, meine kompletten Fragen und alle Antworten des Landessportamtes:
„Wie ist der aktuelle Sachstand zum MPAC-Projekt „Entwicklung von Perspektiven für die Eislaufbahn / Radsporthalle Hagenbeckstraße?“
- Der im Masterplan Active City (MPAC) angedachte Projektansatz, durch eine Sanierung des Daches des Eislauf- und Radstadions Stellingen deren langfristigen Erhalt abzusichern, wurde im Auftrag der damaligen MPAC-Lenkungsgruppe im Rahmen eines „Entwicklungskonzept Sportanlage Hagenbeckstraße“ überprüft (Mai 2018).
- Das Konzept kam auf Grundlage von Untersuchungen des beauftragten Planerteams zu dem Ergebnis, dass eine Sanierung der Kunsteis- und Radrennbahn aus technischer und wirtschaftlicher Sicht nicht machbar / sinnvoll ist und für den Erhalt der Sportanlage ein Ersatzneubau notwendig wäre (Oktober 2019).
- Da das Fachamt Bezirklicher Sportstättenbau die weitere Projektentwicklung nicht leisten konnte, hat das BA Eimsbüttel Gespräche mit dem LSP und GMH bzgl. einer weiteren Realisierung des Projektes geführt (offizielle Anfrage des Bezirks bei der GMH im November 2020).
- Ab dem Frühjahr 2021 ist die GMH dann in die Projektvorbereitung eingestiegen, auch wenn formell ein LOI zu dem Projekt erst im Oktober 2022 abgeschlossen wurde.
- Im Zuge dieser Projektvorbereitung hat die GMH
- Eine umfassende Überprüfung des Raum- und Flächenprogramms vorgenommen,
- Eine Marktpotentialanalyse durch die PROFUND Consult GmbH erstellen lassen (Fertigstellung August 2023)
- Eine Machbarkeitsstudie auf Grundlage des neuen Raum- und Flächenprogramms erstellen lassen, welches auch die Einbindung der Curlinganlage am Standort Hagenbeckstraße in den Neubau-Körper und eine Überprüfung der Stellplatzbedarfe beinhaltet (Mai 2024)
- Ein Energiekonzept (Fernwärme- / PV-Potentiale u.ä.) für die Gesamtsportanlage erarbeiten lassen (Fertigstellung Oktober 2024)
- Einen aktualisierten Kostenrahmen in der Erarbeitung (Fertigstellung im Rahmen des Abschlusses der Projektvorbereitung zum Ende 2024)
- Mit Fertigstellung der gem. LOI vereinbarten Vertragsstufe 1 „Projektvorbereitung“ zum Ende 2024 wäre die Grundlage für die Vertragsstufe 2 „Mietangebot“ gem. LOI geschaffen, die dann eine Ausschreibung eines Architekturwettbewerbs für den Neubau ermöglichen würde. Diese Vertragsstufe 2 müsste durch das BA Eimsbüttel beauftragt werden.
Details zum weiteren Vorgehen (inkl. möglichem Zeitplan) und zum aktualisierten Kostenrahmen können erst nach Vorliegen des Abschlussberichtes zur Projektvorbereitung durch die GMH benannt werden.
Zu den Fragen:
1. Wie wird der aktuelle Zustand der Eislaufbahn / Radsporthalle Hagenbeckstaße bewertet? Welche Sanierungs- und Modernisierungsbedarfe gibt es und wie lange kann der Betrieb unter den jetzigen Voraussetzungen noch vernünftig aufrecht erhalten werden?
Die Kunsteis- und Radrennbahn in Stellingen ist – wie schon bekannt – in die Jahre gekommen und stark sanierungsbedürftig. An der baulichen Situation, die bereits in der Antwort zur SKA 22/8509 (Frage 11) beschrieben wurde, hat sich nichts verändert. Insbesondere die Dachkonstruktion und die Kälteanlage haben das Ende ihres Lebenszyklus erreicht. Bei der Erstellung eines Entwicklungskonzept für die Sportanlage Hagenbeckstaße ist deutlich geworden, dass eine Sanierung der Kunsteis- und Radrennbahn nicht wirtschaftlich ist. Darüber hinaus sprechen heutige technische Anforderungen/Auflagen dagegen. Entsprechend wird der Neubau der Anlage angestrebt. Die Dauer des Betriebs unter den aktuellen Bedingungen kann nicht verlässlich vorhergesagt werden.
2. Wie ist der aktuelle Sachstand zum MPAC-Projekt „Entwicklung von Perspektiven für die Eislaufbahn / Radsporthalle Hagenbeckstaße“?
Die Phase der Projektvorbereitung soll in 2024 abgeschlossen werden. Des Weiteren s. Vorbemerkung.
3. Ist zwischen Gebäudemanagement Hamburg GmbH (GMH) und dem Bezirksamt Eimsbüttel mittlerweile ein Realisierungsmodell entwickelt worden? Wenn ja, was sieht dieses vor? Wenn nein, warum nicht bzw. wann ist damit zu rechnen?
Zur Durchführung von großen Baumaßnahmen gibt es mit dem Mieter-Vermieter-Modell mit vorheriger Bauverpflichtung ein übliches Realisierungsmodell. Die Umsetzbarkeit soll im Rahmen der o.g. Projektvorbereitung geprüft werden. Ob der Betrieb einer neuen Eis- und Radsporthalle weiter im Eigenbetrieb des Bezirksamtes Eimsbüttel erfolgen kann, ist noch zu klären.
4. Anfang 2022 war angekündigt, dass GMH hierzu einen LOI vorbereiten und mit dem BA Eimsbüttel abstimmen würde. Wurde ein LOI vereinbart und wenn ja, wann und was sieht der LOI konkret vor bzw. wenn nein, warum nicht?
Der Letter of Intent (LoI) zwischen GMH und dem Bezirksamt Eimsbüttel wurde im Oktober 2022 geschlossen. Gegenstand des Vertrages sind Leistungen zur Projektvorbereitung für einen Neubau der Kunsteis- und Radrennbahn in Stellingen. Dazu gehören u.a. die Aktualisierung der Bedarfsplanung, eine Marktpotenzialanalyse und ein Energiekonzept.
5. Wie hoch sind die voraussichtlichen Sanierungs-/ Modernisierungskosten und welche Überlegungen gibt es hinsichtlich der Finanzierung?
Die voraussichtlichen Neubaukosten wurden noch nicht abschließend ermittelt, sollen aber im Rahmen der mit o.g. LoI verabredeten Leistungen und der Projektvorbereitung benannt werden.
Eine Finanzierung könnte grds. über das Mieter-Vermieter-Modell erfolgen. Weitere Finanzierungs-beteiligungen müssen noch geprüft werden.
6. Wurde mit weiteren potentiellen Mitnutzern gesprochen und wenn ja, mit wem und mit welchen Ergebnissen?
Ja, es wurde zum Beispiel mit dem Curling Club Hamburg e.V. und der Sportwerk Hamburg GmbH gesprochen. Der Curling Club hat schon aus energetischen Gesichtspunkten ein großes Interesse, eine neue Curlinganlage mit dem Neubau einer Eishalle zu verbinden.
7. Wie sehen die nächsten Schritte aus und wann ist mit dem Beginn / Abschluss der Modernisierungs-arbeiten an der Eislaufbahn / Radsporthalle Hagenbeckstaße zu rechnen?
Einen Zeitplan zur Realisierung des Neubaus gibt es noch nicht.