Sport bewegt..: Symposium „Bildung durch Sport „, Fraktions-Veranstaltung „Kinder brauchen Bewegung“

Sport bewegt die Stadt. Beim Symposium der TopSportVereine Metropolregion Hamburg e. V. stand das Thema „Bildung durch Sport – Neue Allianzen von Schulen und Sportvereinen“ im Mittelpunkt. Eine mit 140 TeilnehmerInnen aus Sport, Schule, Verwaltung und Politik hochkarätig besetzte Veranstaltung mit vielen Impulsen und Diskussions-Panels darüber, wo es weitere Handlungsbedarfe gibt. Besonders eindrucksvoll, anregend und humorig dabei die Beiträge von Karikaturist und „Simplify-Buchautor“ Werner Tiki Küchenmacher, der uns näherbrachte wie unser „Limbi“ (das limbischen System) tickt sowie die Ausführungen von Kita-Coach Stefan Clotz, über die Wichtigkeit von ausreichend Bewegung und Ruhephasen bei Kindern auf der einen Seite und überstiegenen Erwartungen, vollgestopfte Zeitpläne und sog. „Curling-Eltern“ auf der anderen Seite.
Werner Tiki Küchenmacher bei seinem Vortrag

Durchweg wurde die Bedeutung von körperlicher Bewegung für die kognitive Entwicklung betont – nach dem Motto „Wer Sport treibt, lernt besser Mathe“. Jürgen Mantell, Präsident des Hamburger Sportbunds (HSB) brachte es auf den Punkt: „Körperliche und geistige Entwicklung sind immer eins!“

Defizite sahen sowohl der HSB als auch Schulstaatsrat Rainer Schulz in der Zusammenarbeit von Schulen und Sportvereinen. Die sei zwar an vielen Stellen institutionalisiert, z. B. bei der gemeinsamen Nutzung von Sporthallen oder der Kooperation bei der ganztägigen Betreuung an den Grundschulen. Doch die Schulen könnten noch viel stärker „Leistungen einkaufen“, also Sportangebote der Vereine, die sie selbst nicht anbieten könnten wie Tanzen oder Rudern, so Schult.

Ulrich Lopatta vom Bündnis der Hamburger „TopSportvereine“ sah auf Seiten der Schulen Berührungsängste, auf die Sportvereine zuzugehen. Es sei immer von Personen abhängig, denn manche Schulleiter seien sehr offen für Zusammenarbeit, andere interessiere das Thema nicht. Umgekehrt gelte: Kleinere Spartenvereine seien in der Regel weniger an Kooperationen mit Schulen interessiert, während die großen Stadtteilvereine darin eine wichtige Aufgabe sähen.

Mit ein bisschen Schmunzeln forderte Lopatta, das städtische Unternehmen „Schulbau Hamburg“ in „Schul- und Sportbau Hamburg“ umzubenennen und die Vereine stärker in die Planung von Sportstätten einzubeziehen. Ewald Rowohlt, Chef von Schulbau Hamburg, versprach – ebenfalls mit einem Augenzwinkern – darüber nachzudenken. Allerdings könne man nicht jede Schulturnhalle für jede erdenkliche Sportart ausrüsten. Staatsrat Schulz ergänzte das und plädierte für „Schwerpunkt-Hallen“, die zum Beispiel für Fechten oder Rollstuhlbasketball geeignet sind.

Da konnte man wieder gute Hinweise und neue Gedanken mitnehmen. Und in den Pausen wurde sich zusammen mit dem Eimsbütteler Bezirksamtsleiter Kay Gätgens und Ralf Meiburg (sportpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion Eimsbüttel) über die vielen ausgehängten „Best-Practice-Beispiele“, u.a. vom ETV Hamburg, SV Eidelstedt Hamburg von 1880 e. V., Grün-Weiß Eimsbüttel, Niendorfer TSV oder SC Victoria Hamburg aus unserem Bezirk gefreut.
Mit Kay Gätgens und Ralf Meiburg
Am Abend durfte ich dann zu unserer nächsten „Fraktion bewegt..“-Veranstaltung der SPD-Bürgerschaftsfraktion begrüßen, bei der in den Räumlichkeiten des SV Eidelstedt ebenfalls die Bewegungsförderung von Kindern im Mittelpunkt stand. Unter der Moderation unserer sportpolitischen Sprecherin Juliane Timmermann wurde mit unserer Sozial- und Jugendsenatorin Dr. Melanie Leonhardt, Martin Hildebrandt (Geschäftsführer SV Eidelstedt), Julian Kulawik (Vorsitzender Hamburger Sportjugend), Stefan Clotz und Annika Pfeiffer (Schulleiterin der Grundschule Lohkampstraße) darüber diskutiert, wie die Belange des Sports zwischen Vereinen, Schulen, Kinder- und Jugendarbeit noch besser miteinander verzahnt werden können und welche Strukturen und Unterstützung vor Ort die Akteure für ihre Arbeit vorfinden müssen.
Ein kleines Fazit: Wir können an vielen Stellen sehen, wie diese breiten Diskussionen über Querschnittsthemen dazu führen, dass neu gedacht wird, dass Prozesse angestoßen und Verbesserungen in der Sportlandschaft erreicht werden. Viele Sportvereine sind dabei Vorreiter und Motoren dieser Entwicklungen und als verlässliche Partner in den Quartieren auch schon lange dabei, Aufgaben über den „reinen Sportbetrieb“ hinaus zu übernehmen. Diese Erfahrungen und die Verankerungen in den Stadtteilen gilt es auch künftig entsprechend zu unterstützen.
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