Durchweg wurde die Bedeutung von körperlicher Bewegung für die kognitive Entwicklung betont – nach dem Motto „Wer Sport treibt, lernt besser Mathe“. Jürgen Mantell, Präsident des Hamburger Sportbunds (HSB) brachte es auf den Punkt: „Körperliche und geistige Entwicklung sind immer eins!“
Defizite sahen sowohl der HSB als auch Schulstaatsrat Rainer Schulz in der Zusammenarbeit von Schulen und Sportvereinen. Die sei zwar an vielen Stellen institutionalisiert, z. B. bei der gemeinsamen Nutzung von Sporthallen oder der Kooperation bei der ganztägigen Betreuung an den Grundschulen. Doch die Schulen könnten noch viel stärker „Leistungen einkaufen“, also Sportangebote der Vereine, die sie selbst nicht anbieten könnten wie Tanzen oder Rudern, so Schult.
Ulrich Lopatta vom Bündnis der Hamburger „TopSportvereine“ sah auf Seiten der Schulen Berührungsängste, auf die Sportvereine zuzugehen. Es sei immer von Personen abhängig, denn manche Schulleiter seien sehr offen für Zusammenarbeit, andere interessiere das Thema nicht. Umgekehrt gelte: Kleinere Spartenvereine seien in der Regel weniger an Kooperationen mit Schulen interessiert, während die großen Stadtteilvereine darin eine wichtige Aufgabe sähen.
Mit ein bisschen Schmunzeln forderte Lopatta, das städtische Unternehmen „Schulbau Hamburg“ in „Schul- und Sportbau Hamburg“ umzubenennen und die Vereine stärker in die Planung von Sportstätten einzubeziehen. Ewald Rowohlt, Chef von Schulbau Hamburg, versprach – ebenfalls mit einem Augenzwinkern – darüber nachzudenken. Allerdings könne man nicht jede Schulturnhalle für jede erdenkliche Sportart ausrüsten. Staatsrat Schulz ergänzte das und plädierte für „Schwerpunkt-Hallen“, die zum Beispiel für Fechten oder Rollstuhlbasketball geeignet sind.