Zum zweiten Mal nach 2017 luden die „TopSportVereine der Metropolregion Hamburg“ zum Thema „Stadtentwicklung durch Sport“ viele Akteure aus Sport, Stadtplanung, Behörden und Bezirken ein.
Zunächst diskutierten Sportsenator Andy Grote und Ulrich Lopatta vom Vorstand der TopSportVereine über die Bilanz der vergangenen sechs Jahre.
Dabei waren sich beide einig, dass seitdem viel erreicht wurde, die Bedeutung des Sports noch einmal deutlich zugenommen habe und die Sportbelange frühzeitig in Planungen einbezogen würden. Klar gebe es immer noch „Luft nach oben“, aber man sei auf einem sehr guten Weg.
Die Herausforderungen bleiben angesichts wachsender Bevölkerung, verdichteter Quartiere und Flächenkonkurrenzen groß, aber dabei sind ausreichende Räume für Bewegung und Sport ein wesentlicher Faktor für ein gutes Zusammenleben in unserer Stadt.
Somit äußerten auch beide die Überzeugung, dass Hamburg damit ein Vorbild für ganz Deutschland sei.
Einen sehr interessanten Input-Vortrag gab es dann vom Architekten Harald Fux aus Wien, der mit seinem Büro sehr eindrucksvolle Beispiele von modernisierten und neu entwickelten Sportstätten in der österreichischen Landeshauptstadt präsentierte. Auch dort setzt man auf ein Zusammenspiel von Wohnungsbau, Verkehrsplanung, Arbeitswelt, Sport- und Erholungsmöglichkeiten. Spannend sind vor allem klima- und energieneutrale Konzepte, z. B. durch die Nutzung von Geothermie. Und ebenso steht bei Modernisierungen und Neubauten die Multifunktionalität im Vordergrund, was zum Teil dazu führt, dass in Wien bei Sporthallen noch ein Stockwerk draufgesetzt wird.
Sportstaatsrat Christoph Holstein führte dann noch einmal detailliert aus, was die Stadt bislang geleistet hat und weiterhin leisten wird: In die Entwicklung von Sportstätten seien bislang 600 Mio. Euro geflossen, weitere 600 Mio. Euro sind schon geplant. 100 weitere neue Sportstätten sollen entstehen, die gesamte Netto-Sportfläche in Hamburg soll sich analog zur Bevölkerungsentwicklung erhöhen, denn schon jetzt haben wir offiziell die 1,9 Mio. Einwohnerzahl erreicht und werden wohl vor 2030 die 2-Mio.-Marke „knacken“. Und, weiterhin gelte: Wo Sportflächen aufgrund von Wohnungsbau weichen müssen, wird adäquat Ersatz geschaffen.
Danach diskutieren verschiedene Expertinnen und Experten weitere Fachfragen in verschiedenen Gesprächsrunden. Ein großes Thema war dabei der Beitrag des Sports zur angestrebten Klimaneutralität Hamburgs bis 2045.
Klar ist, dass gerade kleinere Vereine mit ihrem ehrenamtlichen Personal Unterstützung benötigen. Insofern gab auch der anwesende Umweltstaatsrat Michael Pollmann wichtige Hinweise auf Hilfen der BUKEA, z. B. die „Energielotsen“. Zudem gelte als ziemlich sicher, dass die „Energie Nothilfe Sport“ für die durch die erheblich gestiegenen Energiekosten finanziell gebeutelten Vereine um ein Jahr verlängert werde.
Auch Daniel Knoblich und Tina Hartz vom Hamburger Sportbund (HSB) gaben weitere wichtige Tipps, denn auch der HSB steht für ein Energiecoaching zur Verfügung und kann auch Zuschüsse für Vereine gewähren. Zudem wiesen sie auch auf Fördermöglichkeiten durch den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) hin.
In der letzten Runde ging es dann darum, wo es noch „knirscht“ – Experten vom Gebäudemanagement Hamburg und vom Bezirklichen Sportstättenbau diskutierten mit Vereinsvertretern vor allem über Probleme der optimalen Auslastung von Sportstätten. Auch hier waren sich zwar alle einig, dass sich das im Laufe der letzten Jahre wesentlich verbessert habe, aber gerade die Verzahnung zwischen Vereinen untereinander, aber auch von Vereinen und Schulen in Sachen Nutzungszeiten noch optimiert werden müsse.
Es fehle halt leider auch bei Behörden an manchen Stellen das Personal, doch durch verbesserte Kommunikation und intensives Netzwerken könne dem begegnet werden. Letztlich setze man auch hier bald auf eine Verbesserung durch die Möglichkeiten der Digitalisierung.
Insgesamt aber sei man bei allen Planungen vor allem durch die Errichtung der Nutzerbeiräte, also der Einbeziehung von Vereinsakteuren, ein großes Stück vorangekommen.
Vielen Dank für die Einladung und die Organisation dieses wichtigen Forums zum gemeinsamen Austausch – und an alle ca. 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, sowie an die Expertinnen und Experten!