Angesichts der anhaltenden Pandemie-Lage ist es weiterhin dringend geboten, wohnungslosen und geflüchteten Menschen vernünftige und entzerrte Unterbringungsmöglichkeiten anzubieten. Auch in unseren Stadtteilen wird hierbei ein großer Beitrag geleistet. Unter anderem kam neben dem schon länger bestehenden Winternotprogrammstandort an der Kollaustraße im November ein weiterer WNP-Standort an der Schmiedekoppel hinzu. Zudem wurde die sog. Pavillonfläche an der Schmiedekoppel 30 wieder in Betrieb genommen, um die Unterbringung von geflüchteten Menschen an anderen Standorten zu entzerren und aktuell auf der sog. Asphaltfläche (Schmiedekoppel 29) zusätzlich ein Quarantänestandort eingerichtet (hier mein letzter Bericht dazu).
Mit Anliegern, Betreibern der Einrichtungen, örtlichen Hilfsinitiativen, Bezirk und Behörden sind wir im regelmäßigen Austausch und versuchen, alle Themen und Anliegen, die uns erreichen entsprechend aufzunehmen und zu transportieren.
Letzte Woche konnten wir in einem sehr konstruktiven „Vor-Ort-Gespräch“ im Bereich der Schmiedekoppel und Umgebung mit Anliegern, Einrichtungsleitung und Vertretern der zuständigen Behörden viele der Fragen aus dem Umfeld diskutieren und klären.
Schmiedekoppel
Informationen vor Ort
Ein Kritikpunkt an den Standorten Kollaustraße und Schmiedekoppel war, dass nicht alle Anlieger über die Maßnahmen und Verlängerungen informiert worden sind. Dies sei durch eigenes Personal mit Hauswurfsendungen erfolgt und man wolle noch einmal prüfen, ob auch tatsächlich alle Straßen im Umfeld erfasst berücksichtigt wurden. Da Präsenzveranstaltungen seit längerer Zeit nicht stattfinden können, haben wir noch einmal den Hinweis mitgegeben, auch über das Angebot von Video-Informations- und Austauschformaten nachzudenken und diese im Umfeld anzubieten.
Sauberkeit im Umfeld
Ein Ärgernis, was Anwohnerinnen und Anwohner uns in den letzten Wochen mehrfach schilderten, war die Sauberkeitssituation im Umfeld der Schmiedekoppel-Unterkünfte, insbesondere im „Wäldchen“ hinter der Bushaltestelle Vogt-Cordes-Damm, im Graben entlang der Straße Schmiedekoppel bis in die Kehre und auf Verbindungswegen. Auch das wurde nochmals aufgenommen und die Einrichtung mit dem Technischen Dienst, der regelmäßig auch im Umfeld der Einrichtungen für Sauberkeit sorgt, geht dem jetzt noch einmal verstärkt nach. Zudem würde jede Einzelbeschwerde aufgenommen und bei Bedarf auch die Stadtreinigung mit erhöhten Reinigungsintervallen betraut.
Hier noch einmal die Kontaktdaten der Einrichtung des Winternotprogramms an der Schmiedekoppel, falls Probleme oder Fragen auftauchen: 0176 – 4285 3883 und winternotprogramm@soziales.hamburg.de
Quarantänestandort
Nachfragen gab es auch zum neuen Quarantänestandort: Bewohnerinnen und Bewohner der Quarantäneeinrichtung dürfen den Quarantänebereich nicht verlassen. Der Transfer der Menschen zwischen dem Ankunftszentrum und dem Standort wird durch das Amt für Migration gewährleistet. Eine Nutzung des ÖPNV durch diese Personengruppe ist somit ausgeschlossen.
Perspektive Schmiedekoppel
Auf meine Nachfragen bzgl. der Mietverträge für Pavillon- und Asphaltfläche sowie nach der langfristigen Planung wurde mitgeteilt, dass der Standort Schmiedekoppel 30 (Wiesenseite oder auch Pavillonfläche) fester Bestandteil der Reserveplanung der Stadt Hamburg sei.
Auch nach Beendigung der aktuellen vorübergehenden Nutzung und Belegung mit Geflüchteten aus dem Ankunftszentrum werde dieser Standortteil wieder als Reserve im Leerstand vorgehalten. Der Mietvertrag zwischen der Eigentümerin und der Behörde für Inneres und Sport laufe für Pavillonfläche und Asphaltfläche noch bis Ende 2025.
Nach Auflösung des Winternotprogramms und des Quarantänestandortes an der Schmiedekoppel (Asphaltfläche) sollen die Container an den Eigentümer übergeben und der Standort anschließend zurückgebaut werden. Nach erfolgtem Rückbau der Container und der entsprechenden Versorgungsinfrastruktur werde der Standort an den Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) übergeben, der für die weitere Vermarktung der Fläche zuständig ist. Konkrete Planungen hinsichtlich einer Folgenutzung der Asphaltfläche bestünden noch nicht.
Kollaustraße
Das Winternotprogramm wird auch am Standort Kollaustraße bis zum 31. Mai dieses Jahres verlängert. Die Verlängerung der Standorte dient während der Pandemie dem Infektionsschutz der besonders gefährdeten Gruppe obdachloser Menschen, so der Betreiber. Man möchte über diese Standorte die Impfung der obdachlosen Menschen sicherstellen können. Damit werde begonnen, sobald der Impfstoff Johnson & Johnson verfügbar sei, der nur einmal verimpft werden muss.
Die anschließende Nutzung werde derzeit noch mit dem Bezirk geklärt.
Auch im Umfeld der Kollaustraße gab es immer mal wieder Beschwerden. Uns wurde mitgeteilt, dass auf derartige Schreiben grundsätzlich umgehend reagiert würde. Dabei sei auch immer ausführlich dargelegt worden, welche Maßnahmen zu den angegebenen Problemen seitens der Sozialbehörde und fördern&wohnen ergriffen wurden. Teilweise habe es allerdings durch die Corona-Situation manchmal Verzögerungen gegeben.
Hier noch einmal die Kontaktdaten für die Unterkunft an der Kollaustraße: 040 – 5210 2762 4 und winternotprogramm@soziales.hamburg.de