Ausstellungseröffnung „Tat- und Erinnerungsort Riga – Die Deportationen und der Holocaust in Lettland“ im Rathaus

Anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar wurde heute im Hamburger Rathaus die Ausstellung „Tat- und Erinnerungsort Riga – Die Deportationen und der Holocaust in Lettland“ von Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit eröffnet. Neben der Bürgerschaftspräsidentin sprachen Fred Zimmak – Sohn eines nach Riga deportierten Hamburgers, die Ausstellungskuratorin Dr. Franziska Jahn und Dr. Oliver von Wrochem von der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte.

Riga war das Zentrum jüdischen Lebens in Lettland. Mit dem Einmarsch deutscher Truppen im Juli 1941 wurde die Stadt zu einem Zielort von Deportationen und zum Tatort nationalsozialistischer Vernichtungspolitik. Angehörige von SS, Polizei und Wehrmacht sowie lokale Hilfstruppen ermordeten fast alle lettischen sowie die aus Deutschland, Wien, Prag und Brünn nach Riga deportierten Jüdinnen und Juden. Unter den Deportierten waren auch 753 Hamburgerinnen und Hamburger. Der Hannoversche Bahnhof war Ausgangspunkt, aber auch Zwischenstation für Deportationen aus Norddeutschland nach Riga.

Die wenigen Überlebenden kehrten nur selten in ihre Heimatländer zurück. Zumeist kämpften sie vergeblich um Gerechtigkeit. Ebenso blieb eine umfassende juristische Aufarbeitung der Verbrechen aus. Zwei der umfangreichsten Verfahren zu den deutschen Verbrechen in Riga fanden in den 1950er und 1970er Jahren vor dem Hamburger Landgericht statt.

Heute ist der Hannoversche Bahnhof in Hamburg ein wichtiger Erinnerungsort an die Deportationen nach Riga. Die Ausstellung will dazu beitragen, die Deportationen nach Riga und das nationalsozialistische Morden im öffentlichen Gedenken Deutschlands wie auch Lettlands zu verankern.

Die vom Auswärtigen Amt finanzierte und mit Unterstützung der Hamburgischen Bürgerschaft realisierte Ausstellung der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte wird vom 13. Januar bis 8. Februar im Hamburger Rathaus gezeigt.

Zur Ausstellung gibt es ein ausführliches Begleitprogramm, das hier zu finden ist:

https://www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de/fileadmin/user_upload/aktuelles/2023/HHB-Flyer_HolocGedenkAusst2023_28Nov22.pdf

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