Im voll besetzten Kaisersaal des Hamburger Rathauses haben wir heute im Rahmen unserer Dialog-Reihe „Bleiben wir im Gespräch…“ über die aktuellen Themen des Sports diskutiert.
Durch engagierte Beiträge und Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren zwei Stunden schnell rum, in denen die ganze Bandbreite der sportpolitischen Agenda zur Sprache kam: Chancen für ein Sportfördergesetz, Erwartungen an den Sportfördervertrag, Entwicklung der Sportinfrastruktur, Sicherung der Sportbedarfe bei der Stadtentwicklung, Zusammenarbeit mit Behörden, Bezirken oder Schulbau Hamburg, Wasserzeiten für den Schwimmverband bis hin zu regionalen Anliegen und Problemen anwesender Vereinsvertreterinnen und -vertreter.
Unsere sportpolitische Sprecherin, Juliane Timmermann, wir als Mitglieder des Sportausschusses sowie unser künftiger Finanzsenator Andreas Dressel konnten Anstöße aufgreifen, Kritik aufnehmen und auch an vielen Stellen darlegen, was in Hamburg bereits alles für die Stärkung der Sportlandschaft getan wird.
Fazit: Im Vergleich zu anderen Bundesländern und Städten ist Hamburgs Sport gut aufgestellt. Dennoch gibt es Bedarfe in verschiedenen Bereichen, die über das bisher Erreichte hinausgehen und denen wir versuchen müssen, gerecht zu werden. Letztlich ist es am Ende immer eine Frage der verfügbaren Mittel, aber ich habe die Hoffnung, dass das Wissen um diese Bedarfe parteien- und ressortübergreifend dazu führt, dass weitere Verbesserungen herbeigeführt werden können.
Nachstehend meine Begrüßungs-Rede, die ich in Vertretung des anfänglich noch verhinderten Andreas Dressel halten durfte:
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Sportfreundinnen und Sportfreunde,
ich darf Sie alle herzlich im Namen der SPD-Bürgerschaftsfraktion hier im Kaisersaal zu unserer heutigen Veranstaltung willkommen heißen und in Vertretung unseres Fraktionsvorsitzenden Andreas Dressel begrüßen, der später zu uns stoßen wird.
Mein Name ist Marc Schemmel. Seit 2015 Mitglied der Bürgerschaft; vorher lange im Bezirk Eimsbüttel sportpolitischer Sprecher der SPD und nun seit etwas über einem Jahr Vorsitzender des Sportausschusses der Bürgerschaft.Da arbeiten wir an all‘ den Themen, die für unsere Sportlandschaft von Bedeutung sind und die sicherlich auch heute Abend hier eine Rolle spielen werden und ich will Ihnen zum Einstieg einmal einen kurzen Überblick geben, was wir so in den letzten 12 Monaten diskutiert haben.
- Wir befassen uns sehr intensiv – vor allem auch durch Anstöße aus den Vereinen und Verbänden – mit einer der zentralen Fragen für den Sport in HH, nämlich der, wie die Interessen des Sports bei der künftigen Stadtentwicklung und zunehmenden Einwohnerzahlen angemessen und rechtzeitiger berücksichtigt werden können.
- Wir setzen uns immer wieder damit auseinander, wie die sportliche Infrastruktur in der Stadt und in den Bezirken weiter verbessert werden kann – mit Blick auf die städtischen + vereinseigenen Sportanlagen, mit Blick auf die Nutzung von Schulsporthallen und die Berücksichtigung von Vereinsbedarfen oder natürlich auch mit Blick auf die Möglichkeiten in der Stadt zum Sporttreiben im öffentlichen Raum.
- Wir haben an der Seite von Vereinen und Aktiven lange und letztlich erfolgreich für sportfreundliche Regelungen beim Thema Sportlärm gestritten.
- Uns beschäftigt im engen Austausch mit den Akteuren des Sports die Umsetzung der Hamburger Dekadenstrategie und des neuen Masterplans Active City – Konzepte, mit denen in der Stadt Perspektiven und konkrete Ziele für den Sport entwickelt werden.
- Wir widmen uns den großen Herausforderungen in den Bereichen Jugendförderung, Integration oder Inklusion, in denen von Sportverbänden und Vereinen unschätzbare Arbeit geleistet wird, die aber – wie alle Bereiche – neben wertschätzenden Worten auch mit Ressourcen unterstützt werden müssen.
- Wir begleiten natürlich die Entwicklung des Leistungssports und können erfreut feststellen, dass in der Stadt viele attraktive und bedeutende Sportereignisse die Aufmerksamkeit auch auf Sportarten neben dem Fußball lenken, vor allem in den Hamburger Schwerpunktsportarten.
- Und wir bieten im Ausschuss auch Diskussionen ein Forum, die in der Gesellschaft geführt werden, wie aktuell bspw. mit unserer bundesweit beachteten Expertenanhörung zur Entwicklung und Einordnung des sog. E-Sports.
Ewald Lienen hat gestern Abend in seiner launigen und engagierten Rede beim HSB-Jahresempfang darauf hingewiesen, dass wir im Hamburger Sportbereich im Vergleich zu vielen anderen Städten sehr gut aufgestellt sind. Das waren motivierende Worte, weil Erreichtes und eingeschlagene Wege positiv wahrgenommen werden. Aber es war auch die Aufforderung, sich nicht auszuruhen, denn wir wissen, dass es genügend Herausforderungen und auch Baustellen gibt, über die wir mit Ihnen heute Abend diskutieren wollen.
Ich denke aber, dass wir auf jeden Fall festhalten können, dass der Stellenwert des Sports in der Stadt – auch ohne Olympia – mittlerweile um ein Vielfaches höher ist als vor zehn Jahren. Das ist ein Verdienst der Anstrengungen vieler, die an unterschiedlichen Stellen und Funktionen für den Sport wirken; und es ist vor allem aber auch ein Verdienst derjenigen, die unsere Vereinslandschaft zu einer ganz besonderen machen: Und das sind die unzähligen Ehrenamtlichen und dies sollte an dieser Stelle auch noch einmal mit einem großen Dankeschön erwähnt sein.
Ewald Lienen hat zudem gestern noch eine bemerkenswerte Aussage gemacht: Es gäbe zu wenig Vereinssportlerinnen und Sportler in der Politik, die die Erfahrungen aus dem Sport – Teamgeist, Fairness, Respekt, Vorbildfunktion, Sozialkompetenz – mit in die politische Arbeit nehmen.
Das mag sicherlich an der einen oder anderen Stelle stimmen, trifft aber natürlich in keiner Weise auf unsere Abgeordneten hier zu – insbesondere nicht auf unsere heutige Moderatorin, die vielen hier als unsere langjährige sportpolitische Sprecherin und engagierte Streiterin für die Belange des Sports bestens bekannt sein dürfte: Juliane Timmermann.
Ich wünsche Ihnen und uns einen interessanten Abend. Herzlichen Dank.