Ende 2018 (hier mein damaliger Bericht) entstand die Idee, auf dem Gelände des Grootseeparks in Niendorf einen Ort zu schaffen, der an die spannende Geschichte des Areals erinnert. Hier wurde u. a. lange Zeit das Moorbad Grootsee betrieben. Bei Gesprächen mit Familie Kossmann, die über 100 Jahre hier lebte, mit Kommunalpolitik, Verwaltung und vor allem mit dem Forum Kollau – unserem örtlichen Geschichtsverein – wurde die Idee weiterverfolgt und jetzt haben wir es endlich geschafft, ein Stück Niendorfer Geschichte wieder sichtbar zu machen.
Am Eingang von der Straße Märkerweg steht seit letzter Woche eine Erinnerungstafel, die gut zusammengefasst über die Geschichte des Geländes informiert.
Ich freue mich sehr – auch da ich dort in der Jugend viel Zeit verbracht habe -, dass das nun gelungen ist und möchte allen danken, die sich an dem Projekt beteiligt haben.
Hier noch einiges zur Geschichte des Geländes:
Das Niendorfer Ohmoor wies früher zwei größere Teiche aus: Den sogenannten „Lüttsee“ am östlichen Ende der Straße Moordamm und den „Grootsee“ zwischen Märkerweg und Nordalbingerweg. Während der Lüttsee in den 1940er Jahren zugeschüttet wurde, sind Teile des Grootsees in der öffentlichen Grünanlage heute noch vorhanden.
Der Teich bot früher mit seiner schönen Umgebung eine wunderbare Badegelegenheit – insbesondere für Kinder. Die Eigentümer des Geländes – Familie Kossmann – eröffneten hier 1919 das „Moorbad Grootsee“ – für Erwachsene wurden drei weitere Becken ausgehoben. Zudem wurde ein Torfschlammbecken – das eigentliche Moorbad – angelegt.
Bis zu 1.000 Besucherinnen und Besucher soll das Moorbad in besten Tagen pro Tag gehabt haben. Da durch Kultivierungs- und Entwässerungsmaßnahmen der Wasserstand ständig abgesenkt wurde und die Vertiefung der Becken sowie die Errichtung vorgeschriebener Gebäude an der Finanzierung scheiterte, musste das Bad 1960 geschlossen werden.
1980 begannen dann die Planungen für die Anlage eines Kinderspielplatzes auf dem Gelände, der 1981 eingeweiht wurde. Der nächste Teilabschnitt der Grünanlage wurde 1986 fertig gestellt, u.a. mit neu angelegten Verbindungswegen vom Kassubenweg, Nordalbingerweg und Märkerweg. Im 4ha großen Park kamen Liegeplätze, Bänke, Bäume und Spielmöglichkeiten im Laufe der Jahre hinzu.
Am 26.4.1990 wurde das Gelände, das lange Zeit überwiegend in Privatbesitz der Familie Kossmann war, der Öffentlichkeit übergeben. Bis 2017 lebte die Familie Kossmann auf einem kleinen Teilstück im nördlichen Bereich des Grootseeparks. Am 20.12.2017 brannte das über 100 Jahre alte Holzhaus der Familie Kossmann ab.
Alle Angaben nach: Grigat, Horst: Hamburg-Niendorf von der Steinzeit bis zur Gegenwart. Band I und II.