„Hanseat, Staatsmann, Vorbild“: Festakt 100 Jahre Helmut Schmidt

Das war heute ein besonderes Ereignis: Festakt „100 Jahre Helmut Schmidt“ in der Elbphilharmonie.

Dabei wurde das Lebenswerk des früheren Hamburger Innensenators, Ehrenbürgers, Bundeskanzlers und Staatsmannes in Musik, Wort und Bild gewürdigt. Im Mittelpunkt stand dabei die Einigung Europas, für die Schmidt stets eingetreten war. Die musikalische Begleitung übernahmen das Ensemble Resonanz und die Big Band der Bundeswehr.

Als Hauptredner kam Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, zudem die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini und unser Erster Bürgermeister Peter Tschentscher, die das Lebenswerk des ehemaligen Innensenators, Hamburger Ehrenbürgers und Bundeskanzlers würdigten.

Unter den 1500 Gästen waren natürlich auch viele Wegbegleiter, die zunächst die Rede des Bundpräsidenten verfolgten. „Er ist für viele zum Prototyp des idealen Politikers geworden“, so Steinmeier, „gebildet und lebenserfahren, keine Scheu vor schwierigen Entscheidungen, pragmatisch und prinzipienfest, ohne Pomp und Pose, tatkräftig und hanseatisch nüchtern.“

Federica Mogherini hob die Verdienste Schmidts für die europäische Einigung hervor, die in seinem Sinne fortgeführt werden müsse.

Unser Bürgermeister Tschentscher sagte, Schmidt habe die Bedeutung eines Ehrbaren Kaufmanns auf die Politik übertragen und faire Beziehungen auf Augenhöhe gepflegt. „Helmut Schmidt hat sich zu einem Idealbild eines glaubwürdigen Politikers entwickelt. Wir sind stolz, dass er einer von uns war“, sagte Tschentscher.

Ob Helmut Schmidt diese Ehrung gefallen hätte? Ulf Kaphengst von der Helmut-Schmidt-Stiftung, neben dem Senat Gastgeber der Veranstaltung, betonte jedenfalls das hanseatische Understatement Schmidts, der sich zu Lebzeiten gegen ein Helden-Denkmal verwahrt hatte. Sein ausdrücklicher Wunsch sei keine Beweihräucherung, kein Podest, kein Museum, kein Denkmal gewesen, so Kaphengst, sondern: „Wir sollen die Gedanken, die ihn bewegt haben, in die Zukunft tragen.“

Das Interesse an Helmut Schmidt ist auch in der Bevölkerung ungebrochen. Es gab einen regelrechten Ansturm auf die Tickets für die ersten Führungen durch das Schmidt-Haus in Langenhorn, die kürzlich gebucht werden konnten. Zeitweise war der Server überlastet. Binnen fünf Minuten seien alle Plätze von Anfang März bis Ende Juni vergeben gewesen, so Ulf Kaphengst.

Für alle, die diesmal zu kurz kamen: Am 23. Mai kann man Führungen für das dritte Quartal buchen, am 23. August für das vierte Quartal. In jedem Monat gibt es mehrere Führungen in Kleingruppen durch das Haus – insgesamt werden aber nur 24 Plätze pro Monat vergeben.

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