Niemals vergessen: Niendorfer Stolpersteine erinnern an Paul Dieroff und Paul Schumacher

Heute morgen haben wir in Niendorf die Stolpersteine gereinigt, die an Paul Dieroff und Paul Schumacher erinnern.

Paul Dieroff wurde 1928 geboren, seine Mutter war Jüdin. 1938 zog die Familie in das damals noch ländliche Niendorf, erwarb am Garstedter Weg 101 ein Grundstück und errichtete dort einen Gartenbaubetrieb. Paul Dieroff besuchte u. a. die Volksschule Niendorf am Niendorfer Marktplatz. Die Familie wurde bei der Gestapo denunziert, was schließlich 1943 zur Deportation der Mutter und ihrem 15-jährigen Sohn Paul nach Theresienstadt führte. Im Oktober 1944 wurde Paul Dieroff nach Auschwitz und kurze Zeit später ins KZ Dachau transportiert. Im Außenlager Dachau-Kaufering erkrankte er an Typhus und kam, geschwächt durch die KZ-Haft, am 15.12.1944 ums Leben.

Am Garstedter Weg 101 und am Niendorfer Marktplatz 7a (vor der heutigen Anna-Warburg-Schule) erinnern Stolpersteine an Paul Dieroff.

Eine ausführlichere Biographie gibt es hier

Paul Schumacher kam 1872 in Hamburg zur Welt.

Im Februar 1941 wurde er verhaftet, nachdem er unter Verdacht geraten war, gegen den Paragraphen 175 verstoßen zu haben. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich in der Haft und er wurde nach Hause entlassen. Vermutlich in Folge eines Selbstmordversuchs verstarb Schumacher am 23.7.1944. Der Stolperstein an Schumachers letztem Wohnort, Niendorfer Gehege 1, erinnert an sein Schicksal und die Homosexuellenverfolgungen der Nationalsozialisten.

Weitere Informationen zu Paul Schumacher gibt es hier

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