Heute – am 3. Mai – wären wir in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme zusammengekommen, um dem 75. Jahrestag der Befreiung der Häftlinge des Konzentrationslagers Neuengamme zu gedenken. Ein Ort, mit dem ich viele Erinnerungen verbinde und natürlich denke ich in diesen Tagen auch sehr an unsere Großeltern und ihre Kameradinnen und Kameraden, die hier und an zahlreichen anderen Orten unter dem Terror der Nazis gelitten haben.
Die Überlebenden mussten viele Jahrzehnte dafür kämpfen, dass in Neuengamme ein angemessener Ort des Gedenkens und der öffentlichen Dokumentation entstehen konnte. Erst seit 2005 wird das gesamte Areal als Gedenkstätte genutzt.

Da die öffentlichen Veranstaltungen wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden mussten, gedenken Überlebende, Angehörige und Politik ab heute in kurzen Video-Beiträgen im virtuellen Raum und legen in persönlichen Beiträgen dar, was Ihnen Neuengamme und dieser Jahrestag bedeuten.
http://www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de/75befreiung
Mit dem Gedenken geht natürlich auch eine Verpflichtung einher: Die Erinnerung wach und lebendig zu halten, Freiheit und Demokratie nicht als Selbstverständlichkeit zu nehmen und in der Gegenwart laut und sichtbar gegen Faschismus, Populismus und Diskriminierung zu wirken. Niemals vergessen!
Für Interessierte noch zwei Lese-Hinweise:
In dem Blog der Historikerin Ulrike Jensen wird mit Texten und eindrucksvollen Bildern ehemaliger Neuengammer Häftlinge gedacht.
Vor fünf Jahren – anlässlich des 70. Jahrestages – hatte die WELT eine lesenswerte Reportage über das KZ Neuengamme erstellt, in der neben Interviews und Schüler-Gesprächen auch die Geschichte unseres Großvaters, Herbert Schemmel, zu finden ist. Hier:
http://www.welt.de/lesestueck/2015/Neuengamme/#storyChapter1