SchülerInnen-Kongress an der Stadtteilschule Niendorf: „Wer, wenn nicht wir?“

Wie kann man junge Menschen stärker in den politischen Diskurs einbinden und mehr für Politik interessieren – gerade mit Blick auf die bevorstehenden Bundestagswahlen? Mit diesen Fragen hatte sich die Profilklasse 12 „Mensch/ Welt“ der Stadtteilschule Niendorf auseinandergesetzt und zu einem Schülerkongress an den Sachsenweg eingeladen, bei dem ich als SPD-Vertreter dabei war.

Und die SchülerInnen hatten wahrlich ein spannendes Programm konzipiert und organisiert:

Der Schülerkongress begann mit einem „Open Space-Teil“, bei dem wir an Bistro-Tischen zu unterschiedlichen Fragestellungen mit den SchülerInnen diskutieren konnten. U.a. interessierte die SchülerInnen, welche politischen Schwerpunkte mich beschäftigen, wie die Arbeitstage eines Bürgerschaftsabgeordneten aussehen oder welche Gründe es für mich gab, mich politisch zu engagieren und in die SPD einzutreten. Und ich konnte erfahren, was die SchülerInnen für Themen umtreiben, wie sie ihren Alltag organisieren und warum Politik für viele junge Menschen wenig attraktiv erscheint.

Bei einem ersten kurzen Bühnen-Talk konnten meine KollegInnen und ich dann darüber diskutieren, warum man als junger Mensch überhaupt wählen gehen sollte. Viele der von uns vorgetragenen Gründe fanden den Zuspruch der SchülerInnnen. Das Wahlrecht als höchstes Bürgerrecht ist in vielen Teilen der Welt ebenso wenig eine Selbstverständlichkeit wie gleiche Rechte für Frauen und Männer oder das freie Ausleben seiner Religion oder sexuellen Identität. Wer in einem offenen, toleranten und demokratischen Land leben will, sollte durch die Ausübung seines Wahlrechts auch dafür sorgen, dass diese Strukturen und die Parteien gestärkt werden, die sich seit Jahrzehnten hierfür einsetzen.

Dann ging es in die erste Runde des Workshops, der von den SchülerInnen geleitet wurde und verschiedene thematische Schwerpunkte hatte, u.a. ging es um Umwelt- und Klimaschutz, Bildungspolitik, Fragen zur Netzpolitik oder der Legalisierung von Cannabis. Ich konnte in der Workshop-Runde zur Außen- und Sicherheitspolitik mit gut vorbereiteten Moderatoren und SchülerInnen darüber diskutieren, ob die Türkei weiterhin der EU beitreten sollte, welche Maßnahmen für die Bekämpfung und den Schutz vor Terror notwendig sind und über den in Hamburg stattfindenden G20-Gipfel und die damit verbundenen Sicherheitsmaßnahmen. Beeindruckend war, wie abgewogen diese Fragen diskutiert wurden; so waren die DiskutantInnen bspw. überwiegend der Meinung, dass die Türkei unter den jetzigen Bedingungen kein Mitglied der EU werden sollte, aber es weiterhin wichtig sei, mit dem Land im ständigen Austausch zu bleiben und dort die Kräfte zu stärken, die sich für eine offene, freiheitliche und demokratische Türkei einsetzen.

In einer weiteren Talk-Runde wurde dann einmal der Spieß umgedreht und wir konnten die SchülerInnen befragen: Welche Themen beschäftigen euch? Wie ist euer Blick auf den Stadtteil, in dem ihr wohnt? Fühlt Ihr euch mit euren Anliegen von der Politik ernst genommen? Was wünscht Ihr euch von Politikern? Zu diesen und vielen weiteren Fragen hatten uns die SchülerInnen viel zu berichten und gaben uns wichtige Einsichten für unsere Arbeit mit.

Ein Format, das mir sehr gut gefallen hat und das sicherlich wiederholt werden sollte. Vielen Dank für die tolle Organisation und die engagierten Diskussionen. Ich komme gerne wieder.

Hier finden Sie die Dokumentation der SchülerInnen.

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