Eine Senats-Anfrage (hier) meiner Fraktionskollegin Juliane Timmermann und mir hat ergeben, dass sich durch die Investitionen in die Sportinfrastruktur der bauliche Zustand öffentlicher Sportanlagen überall in Hamburg in den letzten Jahren verbessert hat. Insgesamt wurde die Nutzbarkeit der Anlagen vor allem durch Kunstrasenplätze und Kunststoffbahnen um ein Vielfaches erhöht. So konnte bspw. in unserem Bezirk Eimsbüttel der Zustand aller Großspielfelder auf „sehr gut“ gesteigert werden, d. h., dass es auf den meisten Anlagen eine maximale Auslastung ohne Ausfallzeiten gibt und dort keine Instandsetzungsmaßnahmen erforderlich sind.
Witterungsbedingte Trainings- und Spielausfälle gehören also auf ganz vielen Anlagen der Vergangenheit an, aber dennoch müssen wir auch weiter sehen, dass wir die öffentliche Sportinfrastruktur „in Schuss halten“. Denn: Auch bei fachgerechter Pflege besitzen Kunstrasenplätze eine Lebensdauer von 12 bis 14 Jahren und müssen nach Ablauf dieser Zeit entsprechend erneuert werden. Der Kostenaufwand einer solchen Erneuerung liegt aktuell bei einem Standard-Großspielfeld bei ca. 150.000 €. Perspektivisch wird es somit also eine Verschiebung von Neuinvestitionen hin zu stetig wachsenden Instandhaltungskosten geben, die einzuplanen sind.
Die Anfrage zeigt auch, dass ein leichter Rückgang an Feldern bzw. Bahnen über die Stadt zu verzeichnen ist, die sich aber oftmals Neuanordnungen von Flächen und Intensivierung der Flächennutzung an anderen Stellen erklären lässt. Gerade durch die Verwendung moderner Materialien von Kunststoffrasen/ -laufbahnen wird eine erhöhte Nutzbarkeitbei gleicher Flächengröße und rationeller Ausnutzung von Grundstücken sichergestellt. Der jüngst erschienene Sportbericht weist aus, dass durch diese Maßnahmen Trainingszeiten für weitere 66 Mannschaften geschaffen werden konnten!
Ein wichtiger Punkt ist nach wie vor, wie die zur Verfügung stehenden Mittel eingesetzt werden und nach welchen Kriterien hier vorgegangen wird: Hier spielen u.a. folgende Punkte eine Rolle: Die Ausgewogenheit der Bauzustände in allen Bezirken, die baufachliche Bewertung und die Auslastung der Sportanlagen sowie die Bedeutung der jeweiligen Anlagen für den Sozialraum.
Wir sind hier also seit einigen Jahren auf einem sehr guten Weg und überall in der Stadt profitieren Sporttreibende davon, dass die Sportanlagen und Sporthallen modernisiert werden. Das gilt es fortzusetzen!
Hintergrund
Die baulichen Zustände der bezirklichen Sportanlagen werden seit 2013 (Sportfreianlagen) bzw. 2015 (Sportplatzgebäude) erhoben und in Berichtsform über das Transparenzportal veröffentlicht. Eine Fortschreibung erfolgt in einem Turnus von zwei Jahren. Der Bauzustandsbericht ist eine wesentliche Grundlage für Investitionsentscheidungen zur Modernisierung und Sanierung der öffentlichen Sportinfrastruktur.
Bis 2013 wurde ein sogenannter „Pflegezustandsbericht“ erstellt, der den oberflächlichen Zustand der Sportanlagen erfasste. Die seit 2013 etablierten „Bauzustandsberichte“ beinhalten Aussagen über den gesamten technischen Aufbau der Sportinfrastruktur und basieren auf der in der Dekadenstrategie „Hamburg macht Sport“ verankerten Zielsetzung, den baulichen Zustand der Sportanlagen qualifiziert zu erheben und diese Erhebung zur Entscheidungsgrundlage für Sanierungen und Modernisierungen zu machen.