Besuch beim Familienzentrum „Frühe Hilfen“ in Lokstedt

Seit April dieses Jahres hat das Team der „Frühen Hilfe“ seine neuen Räumlichkeiten in der Lokstedter Grelckstraße. Heute konnte ich die Einrichtung besuchen, und die Leiterin, Stephanie Ganske, führte mich durch die Räumlichkeiten und berichtete ausführlich über die Arbeit.

Mit Stephanie Ganske vom Familienzentrum
„Frühe Hilfen“ in Lokstedt

Die „Frühe Hilfe“-Angebote gibt es in Hamburg seit ca. zehn Jahren, Träger ist der Kinderschutzbund. Für den Bezirk Eimsbüttel stehen Experten und Expertinnen aus verschiedenen Fachrichtungen Eltern und Schwangeren mit Rat und Tat zur Seite. Sie helfen bei Fragen rund um die Geburt und den Umgang mit dem Säugling (wie z. B. Ernährung, Entwicklung, Schlaf- und Wachrhythmus, Arztbesuche usw.). Es gibt u. a. offene Sprechstunden und Gruppenangebote für Schwangere und Eltern mit Babys, sowie Rückbildungs- und Babymassagekurse. Die Angebote richten sich an werdende Eltern und Familien mit Kindern bis zu drei Jahren und sind allesamt kostenlos.

Erste Ansprechpartnerin für ratsuchende Eltern ist die Sozialpädagogin Birgit Aßmann, typische Anfragen seien meistens nicht nur gesundheitliche Themen wie z. B. Schlafstörungen, Ernährung oder Rückbildung, sondern auch Fragen nach Hilfestellung in bürokratischen Abläufen, wie z. B. das Ausfüllen eines Kindergeldantrags.

Zudem können bei besonderen familiären Herausforderungen und Belastungen Familien im Rahmen von Hausbesuchen betreut werden. Die Familienhebammen arbeiten vor Ort mit Sozialpädagoginnen und Kinderkrankenpflegerinnen zusammen.

Stephanie Ganske zu den Zielen der „Frühen Hilfe: „Wir wollen den Familien im Stadtteil einen niedrigschwelligen Zugang zu einer Familienhebamme und zu weiteren Unterstützungsmöglichkeiten ermöglichen, das Familiensystem stärken und die Eltern-Kind-Bindung fördern.“

Natürlich wird die Arbeit durch die derzeitige Corona-Situation alles andere als erleichtert. Die offenen Angebote können leider nur mit reduzierten Personenzahlen laufen, und einige Hausbesuche gestalten sich manchmal problematisch, wenn die Corona-Regeln nicht sonderlich gut befolgt werden. Insofern sind Themen wie Maske, Abstand und Hygiene dauerpräsent, aber auch Tests und letztlich auch Impfungen.

In einer derartigen Einrichtung wie die „Frühe Hilfe“, in der es sehr auf Sensibilität ankommt, ist der Spagat zwischen Hilfsangebot und gleichzeitig auch Überzeugungsarbeit deshalb nicht immer einfach. Denn oftmals müssten Schwangere und Eltern erst einmal Scham- oder Hemmschwellen überwinden, um sich helfen lassen, und die wolle man natürlich nicht wieder verlieren. Dazu noch einmal Stephanie Ganske: „Wir wollen niemanden vor den Kopf stoßen oder gar verurteilen, sondern schlichtweg helfen, Familien einen feinfühligen Umgang miteinander zu vermitteln und die Bedürfnisse aller Familienmitglieder zu achten“.

Diese wichtige Einrichtung wird aus verschiedenen öffentlichen Töpfen finanziert: Bundesmittel Frühe Hilfen des BMAS, Zweckzuweisung Familienhebammen des Gesundheitsamtes, Quartiersfond, SAJF-Mittel des Bezirksamtes Eimsbüttel.

Mein Besuch war äußerst eindrucksvoll, und ich möchte mich bei Frau Ganske und ihrem Team bedanken, vor allem für ihre wichtige Arbeit.

Hier die Kontaktdaten:

Frühe Hilfen Eimsbüttel. Grelckstraße 36, 22529 Hamburg

Tel.: 040 – 431 794 82 12

E-Mail: familienteam@fruehehilfen-eimsbuettel.de

Homepage: Zentrales Familienteam Eimsbüttel

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