Heute haben wir uns im Sportausschuss erneut mit dem E-Sport befasst. Festgehalten wurde zunächst von allen Seiten, dass mit unseren Expertenanhörungen Ende 2017 ein wichtiger Beitrag zur Einordnung des Themas geleistet wurde.
Hamburger Sportjugend, Sozial- und Finanzbehörde haben mittlerweile einen guten Weg gefunden, unseren Sportvereinen bei dem Thema eine Brücke zu bauen, E-Sport bis auf Weiteres in Hamburg steuerrechtlich als Spielangebot geltend zu machen und im Rahmen der Jugendhilfe gemeinnützig umzusetzen.

Da E-Sport bisher nach der Abgabenordnung nicht gemeinnützig ist, wären die Mitgliedsvereine des HSB steuerlich nicht begünstigt, die E-Sport angeboten hätten. Behörden und HSJ hatten daher einen Weg gefunden, den E-Sport der Jugendhilfe zuordnen zu können. E-Sport-Angebote können in Vereinen nun dann gemeinnützig umgesetzt werden, wenn die entsprechenden Vereine neben der Förderung von Sport auch die Förderung von Jugendhilfe satzungsgemäß verankert haben.
Die Frage, ob E-Sport als Sportart einzustufen ist, muss aber letztlich der autonome organisierte Sport treffen, wobei der DOSB einer Anerkennung bislang ablehnend gegenübersteht. 2018 hat der DOSB beschlossen, dass der E-Sport in seiner Gesamtheit nicht unter das Dach des DOSB passe. Als wichtiger Begründungszusammenhang wurde „das Geschäftsmodell „E-Sport““ genannt, denn im Gegensatz zum gemeinwohlorientierten Sport, würden im E-Sport gewinnorientierte global agierende Unternehmen im Vordergrund stehen und allein diese Unternehmen würden über Regeln, Inhalte und Spielformen entscheiden. Infos zur DOSB-Position gibt es hier.
Die Hamburger Sportjugend hingegen setzt sich für eine differenziertere Betrachtung der E-Sport-Disziplinen ein und hat dazu eine interessantes Prüfschema entwickelt. Hier gibt es weitere Informationen.
Die Diskussionen zum E-Sport werden in der Politik und im organisierten Sport weiter laufen und sicherlich auch den Sportausschuss der Bürgerschaft in der nächsten Legislatur beschäftigen.
Als Zwischenfazit können wir hier festhalten, dass wir uns umfassend und aus allen Blickwinkeln mit dem Thema auseinandergesetzt haben, wichtige Impulse geben konnten und es hier in Hamburg einen guten und pragmatischen Kompromiss beim Umgang mit dem Thema gibt. Vielen Dank an alle, die sich so intensiv hierbei eingebracht haben.